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07/27/2007 18:28

Feierlich und traditionell - Absolventenverabschiedung an der Hochschule Esslingen und Kandelmarsch

Diplom-Übersetzerin (FH) Cornelia Mack Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Hochschule Esslingen

    486 Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Esslingen wurden am Freitag, 27. Juli, in die Berufswelt entlassen. Ihre Diplom-Urkunden wurden ihnen in einer offiziellen Feierstunde im Neckar Forum in Esslingen überreicht. Am Nachmittag ging es im Kandelmarsch durch Esslingen, eine Tradition der Verbindungen, die sich seit 85 Jahren fortsetzt.

    Hart gearbeitet, für Prüfungen gebüffelt, über Projektarbeiten und Diplomarbeiten gebrütet hatten die 486 Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Esslingen, die am Freitag, 27. Juli ihre Diplom- bzw. Masterurkunde erhielten. Sie blicken, so eine Studie zum Bewerbungserfolg, Berufseinstieg, Verdiensten und beruflicher Zufriedenheit von Fachhochschulabsolventen des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, in eine Zukunft mit ausgezeichneten Bedingungen. Über die Hälfte der Befragten, rund 1.500 Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2002 bis 2005, kommen auf ein Bruttoeinkommen von 30.000 bis 50.000 Euro im Jahr, bei Wirtschaftsingenieuren und Ingenieren lagen sie sogar bei über 70.000 Euro. Mehr als zwei Drittel sind mit ihrer Erwerbstätigkeit in hohem Maße oder überdurchschnittlich zufrieden und würden dieses Studium noch einmal aufnehmen.

    Auch die Studierenden der Hochschule Esslingen haben eine aussichtsreiche Zukunft vor sich. Die Studierenden freuten sich jedoch erst einmal darauf, ihre Diplom- oder Masterurkunden in den Händen zu halten. 20 Absolventen erhielten zudem die Preise für die besten Studienergebnisse in einem Studiengang, der vom Verein der Freunde der Hochschule Esslingen ausgelobt wurde, oder einen der 34 Firmenpreise, die für ausgezeichnete Diplomarbeiten von Unternehmen der Region vergeben werden. Die Städte Esslingen und Göppingen überreichten die Preise für herausragende Diplomarbeiten.

    Aber nicht nur das Wissen an sich ist an der Hochschule Esslingen wichtig. Rektor van der List hoffte, dass das Studium auch soziale und gesellschaftliche Themen vermitteln konnte. "Wir haben versucht, ihre Leistungsbereitschaft und ihren Teamgeist zu stärken und sie auch in ihrem persönlichen Bereich weiter zu bringen. Dies konnten wir nicht alles abprüfen, aber wir hoffen sehr, dass Sie in Ihrem zukünftigen Leben fachliche Exzellenz, demokratisches Verhalten, Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren zeigen werden", sagte van der List bei seiner letzten Verabschiedung vor dem Ruhestand. Insgesamt rund 8.000 Studierende hat er in seiner Amtszeit in den letzten zehn Jahren seit 1996 verabschiedet.

    Bemerkenswert, so van der List, ist auch, dass 32 ausländische Studierende aus 17 verschiedenen Ländern hier ihr Studium erfolgreich abschließen konnten. Er überreichte den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für sehr gute akademische Leistungen und für ein großes soziales Engagement an Teddy Trachsler aus Frankreich, der in der Graduate School in verschiedenen Gremien wie Studienkommission und Studiengebührenausschuss tätig ist und der als Vermittler zwischen der Hochschule und den Professoren einerseits und seinen Studienkollegen andererseits fungierte.

    Mit einem Zahnradgetriebe vergleicht Leonard Fung, Absolvent der Fakultät Betriebswirtschaft, die Hochschule Esslingen. Damit die Hochschule Esslingen effizient und effektiv arbeitet, müssten alle Zahnräder ineinander passen. Wichtig seien für ihn in diesem Zusammenhang die interdisziplinären Projekte und Kooperationen zwischen der Industrie und Wirtschaft und der Hochschule Esslingen, von denen er sehr profitiert habe. "Wir lernen davon, man baut persönliche Netzwerke auf und lernt neue Perspektiven und Sichtweisen kennen", schwärmte er. Ein Vorschlag seinerseits wäre es, wenn Studierende bei ihrem Job, den fast alle Studierende neben dem Studium haben, gleich an einem Projekt arbeiten könnten und somit zwei Dinge sinnvoll verknüpften: auf der einen Seite Geld für den Lebensunterhalt verdienen und auf der anderen Seite das Gelernte im Studium gleich praktisch anwenden. "Die Industriekontakte werden mir immer positiv in Erinnerung bleiben", sagte Leonard Fung.

    Nach der Mittagspause, in der sich die Absolventinnen und Absolventen mit ihren Familien, Freunden und Gästen in den Lokalen der Esslinger Altstadt gestärkt hatten, begann der inoffiziellen Teil. Ob allen Studierenden klar war, dass nicht ein Hausmeister, sondern Prorektor Hans Martin Gündner zu ihnen sprach? Mit schwäbischem Humor berichtete er aus der Perspektive eines Hausmeisters an der Hochschule Esslingen und nahm dabei sowohl die Professoren als auch die Studierenden aufs Korn. "Manchmal hanne au denkt, wenn e a Tafel putzt han, was da gstanda isch, ziemlich trivial ausea tut. Des bissle Bruchrechnah hen mir scho in d'r Hauptschul kenne, wieso mr da heut a Hochschul dafür braucht, woiß i net. Da sen ja dui Biemer a rechta Säga, wenn ma se ausschaltet, isch der ganze Sch.. weg ond ma braucht sich als Professer vor de Hausmeischter ned scheniere." Und weiter sinnierte er: "Jetzt kennet er eure Diplompappadeckel and Wand nagla und stolz sei ond beim Daimler s Dreifache von em Hausmeischter verdeanea." Zweifel kamen ihm jedoch, ob dies die Absolventen verdient hätten, wenn er jedes Jahr die Skriptverbrennung sieht. "Mei Vadda hat mr verzehlt, dass mer beim Hitler Bücher verbrennt hat, aber natürlich hat ma die Schreiber von de Bücher gmoint. Wenn no bei uns die Vorlesungsheft brennat, no laufts mr immer a bissle kalt über dr Rücka na. Send ihr denn sicher, dass ihr des Zeugs nie mehr braucht?" fragte er die Zuhörer. Die waren sich ziemlich sicher, denn kurze Zeit später stieg eine dicke Rauchwolke zum Himmel und dicke Bündel von Vorlesungsmaterialien wurden zu Asche.

    Dann war Bewegung angesagt. Vorneweg fuhr das Pferdefuhrwerk mit Rektor und Prorektorin, im Anschluss die Absolventinnen und Absolventen in Frack und Zylinder und einer Leiter unter dem Arm. So marschierten ca. 200 Kandelmarschierer durch Esslingens mittelalterliche Innenstadt. Am Hafenmarkt angekommen erwartete sie Prorektorin Christel Althaus mit der allerletzten Rede ihrer Studienzeit. In Gedichtform warf sie nochmals einen kurzen Blick auf die Zeit der Belastungen und Prüfungsanstrengungen zurück. "Mein Prof, mein Prof, es ist vollbracht! Ich bin doch noch aufgewacht", lässt sie den Studierenden nach der Prüfungszeit wieder zu sich kommen und den Professor aufatmen: "Mein Glückwunsch, mein Studi, zu diesem Akt, ich wünsch dir Gutes, bleib in Kontakt." In diesem Sinne verabschiedeten sich alle Anwesenden, um auch in Zukunft als Alumni der Hochschule Esslingen in Kontakt zu bleiben. Als Vorbild konnten sie sich hier die Absolventen des Studiengangs Feinwerktechnik aus dem Jahr 1969 nehmen, die sich am Tag des Kandelmarschs nach 38 Jahren wieder trafen.


    More information:

    http://www.hs-esslingen.de


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    Konzentration beim Kandelmarsch: Ein Fuss auf der Straße, ein Fuss auf dem Gehsteig.
    Konzentration beim Kandelmarsch: Ein Fuss auf der Straße, ein Fuss auf dem Gehsteig.
    Mack
    None


    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Information technology, Materials sciences, Mechanical engineering
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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