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08/29/2007 13:54

Forscher und Nutzer im Dialog

Britta Müller Marketing, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
OFFIS - Institut für Informatik

    <Oldenburg, August 2007> Um herauszufinden, welche Nutzungsgewohnheiten schwerhörende Menschen in ihrem Wohnumfeld haben, wurde vom europäischen Projekt "Hearing at Home" eine umfangreiche Befragung durchgeführt.

    "Wir möchten keine Technik entwickeln, die in der Lebenswelt des schwerhörigen Menschen nicht benötigt wird", erläutert Dr. Jens Appell, Koordinator des europäischen Verbundprojektes und Bereichsleiter am Oldenburger Institut OFFIS, den in der Forschung eher ungewöhnlichen Schritt, zu Beginn eines Forschungsvorhabens den Endkunden nach seinen Wünschen zu fragen.

    Das in diesem Jahr gestartete europäische Projekt möchte im Zeitraum von drei Jahren eine vernetzte Heimelektronik entwickeln, um Informationsdefizite aufgrund eines reduzierten Hörvermögens auszugleichen.

    Mithilfe einer Interviewstudie wurden zu Projektbeginn Hörgeräteträger und hörgeschädigte Personen ohne Hörgeräte im Alter von 50 bis 85 Jahren in den Niederlanden, Schweden und in Deutschland hinsichtlich ihrer Hörgewohnheiten in ihrer häuslichen Umgebung befragt. Dabei stand in einem ersten Studienabschnitt im Vordergrund, welche Rolle Informations- und Telekommunikationstechnologie in ihrem Leben spielt. "Ganz konkret haben wir alterstypische Nutzerprofile erstellt, wie häufig z.B. Fernsehen geguckt oder telefoniert wird und ob dies den Personen wegen ihrer Hörprobleme Schwierigkeiten bereitet", erläutert Dr. Markus Meis vom Kompetenzzentrum HörTech, der die Studie in Deutschland koordinierte.

    Im zweiten Studienabschnitt sollten die zentralen Ideen des "Hearing at Home"-Projektes spezifiziert und von der Zielgruppe konkretisiert werden. Besonders positiv wurde die Idee bewertet, dass das System Störgeräusche beim Fernsehen erkennen und automatisch reduzieren können soll, so dass Sprache besser verständlich wird. Weiterhin wurde ein Verfahren zur Lautstärkeabschwächung von Werbepausen von den Befragten begrüßt, die sich hiervon, wie vom weiteren Funktionsumfang, eine komfortable Hörumgebung zuhause versprechen. Auch Elemente einer Heim-Automatisierung, die eine verbesserte akustische Wahrnehmung von vernetzten Haushaltsgeräten und Warnsignalen (Herdplatte, Türklingel etc.) ermöglichen, würden aus Sicht der Befragten eine Erleichterung für hörgeschädigte Nutzer darstellen.

    Die Entwickler sind nun vor die schwierige Aufgabe gestellt, ein System zu entwickeln, das nicht nur auf den spezifischen Hörverlust, sondern zusätzlich auf die individuellen Wünsche der Nutzer einstellbar ist. "Es zeigte sich in der Untersuchung, dass jeder andere Geräusche als störend wahrnimmt und somit eine Vielzahl von Optionen in einer Voreinstellung des Systems möglich sein müssen", so Dr. Markus Meis.

    Insgesamt lieferte die Studie die Grundlage für die technische Entwicklung des "Hearing at Home"-Systems. "Wir wissen nun, worauf die Nutzer besonderen Wert legen und werden diese Faktoren bei der Entwicklung berücksichtigen", so Dr. Jens Appell.
    Im weiteren Projektverlauf sind Prüfungen der Bedienbarkeit und der Benutzerfreundlichkeit des Systems geplant, denn gerade die Umsetzung von technischen Lösungen in Bedienkonzepte lässt sich erst beurteilen, wenn der Anwender verschiedene Optionen ausprobieren kann.

    Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.hearing-at-home.eu. Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne auch ein Pressefoto zur Verfügung.

    Ihr Ansprechpartner für redaktionelle Rückfragen:
    Dr. rer. nat. Jens-E. Appell
    OFFIS Bereichsleiter Eingebettete Hardware-/Software-Systeme
    Tel. 0441-9722-235

    Redaktioneller Hinweis:

    Die HörTech gGmbH wurde 2001 als Kompetenzzentrum für Hörgeräte-Systemtechnik vom Hörzentrum Oldenburg und der Universität Oldenburg gegründet. Ziel der gemeinnützigen Gesellschaft ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung und die Gewinnung neuer Methoden und Erkenntnisse im Bereich des Hörens. Das Institut, das ursprünglich aus einem bundesweiten Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervorgegangen ist, genießt mittlerweile internationale Anerkennung und leistet viel beachtete Grundlagenforschung zur Verbesserung von Hörgeräte-Technik. Die Mitarbeiter der HörTech suchen nach neuen Möglichkeiten, Hörgeräte besser an die individuellen Bedürfnisse ihrer Träger anzupassen, sowie nach Methoden, die die Rehabilitation von Hörgeschädigten erleichtern. Für die wissenschaftliche Arbeit werden neueste Erkenntnisse über Audiologie und digitale Verarbeitung von Signalen zusammengeführt. Dabei greift die HörTech auf ein bundesweites Kompetenz-Netzwerk zurück. Sitz der HörTech gGmbH ist das "Haus des Hörens" in Oldenburg-Wechoy: http://www.hoertech.de.

    Das OFFIS Institut für Informatik wurde 1991 als Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-Werkzeuge und -Systeme OFFIS vom Land Niedersachsen, der Universität Oldenburg und Professoren des dortigen Departments für Informatik als eingetragener Verein gegründet. Heute zählen auch Professoren aus der Informatik nahe stehenden Fachgebieten zu den Mitgliedern. Als An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erforscht OFFIS neue Formen computergestützter Informationsverarbeitung in Hard- und Softwaresystemen und setzt die Ergebnisse in anwendungsnahen Entwicklungen um. OFFIS ist in sechs Forschungs- und Entwicklungsbereiche gegliedert: SC - Sicherheitskritische Systeme, HS - Eingebettete Hardware-/Software-Systeme, IG - IuK-Systeme im Gesundheitswesen, BI - Betriebliches Informationsmanagement, MI - Multimedia und Internet-Informationsdienste, MN - Mikrosystemtechnik und Nanohandhabung. Institutionen und Hersteller der ganzen Welt nutzen diese Entwicklungen. Im Sinne eines gezielten Technolo-gietransfers werden in OFFIS entstandene Prototypen von Kooperationspartnern zu marktfähigen Produkten weiterentwickelt und weltweit vertrieben: http://www.offis.de.


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    Criteria of this press release:
    Information technology, Mathematics, Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

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