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06/26/1995 00:00

Arbeitswissenschaft - Studium umstrukturiert

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 26.06.1995, Nr. 100

    Praxisbezogener und projektorientiert Zusatzstudium

    Arbeitswissenschaft umstrukturiert

    Kursprogramm einzigartig in der Bundesrepublik

    Das Institut fuer Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universitaet Bochum hat sein Lehrprogramm neu strukturiert. Das Zusatzstudium ,Arbeitswissenschaft" ist jetzt - der sich wandelnden Nachfrage entsprechend - noch staerker praxisbezogen, projektorientiert und interdisziplinaer.

    Ausserdem: Ab Wintersemester 1995/96 werden die Kurse nicht wie bisher nach einem Jahr, sondern bereits nach einem halben Jahr abgeschlossen und zertifiziert. Als einzige Hochschule der Bundesrepublik bietet die RUB ein solches Kursprogramm in Verbindung mit der Erlangung eines Diplomabschlusses ,Arbeitswissenschaft" an. Es umfasst die Kurse ,Management von Innovationen", ,Qualitaetsmanagement", ,Wirtschaftlichkeitsrechnung", ,Betriebliche Restrukturierung", ,Moderne Managementkonzepte und Arbeitsorganisation", ,Human Engineering", ,Die Macht im Betrieb" und ,Gruppentechno-logische Aspekte in Fertigung und Montage", die einzeln zertifiziert werden. Die kontinuierliche Reflexion der Kursinhalte durch Professoren, Moderatoren und Studierende fuehrte inzwischen zu einer Weiterentwicklung der Inhalte, einer UEberarbeitung des Kursmaterials sowie des methodisch-didaktischen Aufbaus der einzelnen Seminarsequenzen.

    Das Zusatzstudium beginnt mit einer Orientierungsphase, die in die Thematik einfuehrt, offene Fragen klaert und schliesslich zur zweiten Phase - einem ,gecoachten" Selbststudium - ueberleitet. Das Selbststudium wird unterstuetzt durch themenzentrierte Gruppengespraeche sowie Einzel- und/oder Grup- penberatungen. Dabei erhalten die Teilnehmer Materialien, wie speziell fuer die Kurse entwickelte Skripte, Literaturlisten oder Listen mit Kontrollfra-gen, zur selbstaendigen UEberpruefung des Lernfortschritts. In der dritten Phase werden die neu erworbenen Qualifikationen im Rahmen der Praxiswochen angewendet. Dazu gehoeren neben Betriebsbesuchen auch computergestuetzte Simulationen von betrieblichen Ablaeufen, das Bearbeiten von Fallstudien aus der betrieblichen Praxis und/oder die Analyse und Praesentation entsprechender Loesungsansaetze sowie Rollen- und Planspiele. Auf diese Weise wird der Lerntransfer bereits im Kurs eingeleitet und gefoerdert. Interdisziplinaritaet, die ohnehin durch die vier Lehrstuehle Arbeitsoekonomie (Prof. Staudt), Personal und Qualifikation (Prof. Kailer), Arbeitssystemplanung und -gestaltung (Prof. Schnauber), Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung (Prof. Minssen) am Institut gegeben ist, wird im Kurs besonders gefoerdert. Dies geschieht zum einen durch ,gemischte" Modera-torenteams, darunter OEkonomen, Ingenieure, Wirtschaftsingenieure, Sozialwissenschaftler, Paedagogen und Psychologen, zum anderen durch die Kurs-Teilnehmer selbst, die ja Absolventen und Praktiker verschiedener beruflicher und wissenschafticher Fachrichtungen sind.

    Dass das Kursprogramm dem internationalen Vergleich standhaelt, bestaetigen nicht zuletzt zahlreiche Forschungsreisen in die USA. Dabei wurden Informationen ueber Inhalte und methodisch-didaktische Standards aktueller Lehrkonzepte an den dortigen Universitaeten (Berkeley, Stanford) gesammelt. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei in letzter Zeit einem neuen Programm der ,University of Texas at Arlington" zum ,Personel and Human Resource Management", ein strategisch ausgerichtetes integriertes Perso- nalmanagement, das individuelle Karriereplanung, neue Entlohnungssyste-me und Technologiemanagement einschliesst.


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