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09/14/2007 14:02

Beben in Sumatra: Kieler Studie weist auf erhöhte Gefährdung hin

Dr. Andreas Villwock Pressestelle
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Kiel

    Die jüngsten starken Erdstöße vor der indonesischen Insel Sumatra waren für die Geophysiker des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) keine große Überraschung. In einer schon im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie wiesen sie auf das erhöhte Gefährdungspotential im Vergleich zu weiter südlich und östlich gelegenen Regionen Indonesiens hin.

    Wissenschaftler des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) sehen ihre im letzten Jahr publizierten Ergebnisse durch die jüngsten schweren Erdbeben vor der Küste Sumatras (Indonesien) bestätigt. "In unserer Arbeit haben wir untersucht, warum große Erdbeben immer eher vor Sumatra und nicht vor der weiter südöstlich gelegenen Insel Java auftreten" erklärt der Hauptautor der Studie, Dr. Ingo Grevemeyer vom IFM-GEOMAR. "Die Untersuchungen haben gezeigt, dass geologische Strukturen vor Nord- und Zentralsumatra das Auftreten starker Erdbeben gegenüber denen vor der Insel Java begünstigen. Insofern war die Lage der jüngsten Erdstöße zu erwarten", so Grevemeyer weiter. "Da sehr große Erdbeben immer eine gewisse Wiederholzeit haben, konnte das nächste Beben eigentlich nicht in Nordsumatra stattfinden, sondern nur in Zentral- oder Südsumatra".
    Warum haben die Beben im Dezember 2004 und Beben und März 2005 Tsunamis ausgelöst, das aktuelle Beben aber keine von größerer Bedeutung?
    Dafür gibt es, so Grevemeyer, zwei Gründe: 1) Die Energie der früheren Beben war deutlich größer, 2) Die Koppelzone, wo die abtauchende ozeanische Platte mit der oberen (sozusagen Indonesien) Platte gekoppelt ist, reicht in Nordsumatra näher an den Tiefseegraben (oder in geringere Tiefe) als im Süden, so dass die Hebung des Meeresbodens, die für die Auslösung von Tsunamis besonders kritisch ist, im Süden wahrscheinlich geringer ausfiel.
    Hintergrundinformation:
    Grevemeyer, I. and Tiwari, V.M., 2006: Overriding plate controls spatial distribution of megathrust earthquakes in the Sunda-Andaman subduction zone. Earth and Planetary Science Letters, 251, 199-208.

    Kontakt:
    Dr. Ingo Grevemeyer, Tel: 0431-600 2337 , igrevemeyer@ifm-geomar.de
    Dr. Andreas Villwock, Öffentlichkeitsarbeit, Tel: 0431-600 2802, avillwock@ifm-geomar.de


    More information:

    http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=geodynamik


    Images

    Untersuchungsgebiet im Bereich Sumatra - Java mit Angaben über die stärksten bisher verzeichneten Beben im Bereich des Tiefseegrabens vor der indonesischen Küste
    Untersuchungsgebiet im Bereich Sumatra - Java mit Angaben über die stärksten bisher verzeichneten Be ...
    I. Grevemeyer, IFM-GEOMAR
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    Tiefenschnitt entlang der in Abb. 1 skizzierten Linien P1 (Nord Sumatra) und P4 (Java). Die für Tsunamis generierende Erdbeben besonders wichtige Kopplungszone ist hervorgehoben.
    Tiefenschnitt entlang der in Abb. 1 skizzierten Linien P1 (Nord Sumatra) und P4 (Java). Die für Tsun ...
    I. Grevemeyer, IFM-GEOMAR
    None


    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

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