idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/17/2007 13:40

Aus Sicherheitslücken von Software lernen - Saarbrücker Ansatz deckt Schwachstellen auf

Saar - Uni - Presseteam Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Sicherheitslücken in Software sorgen für enorme Schäden. Nach einer FBI-Studie aus dem Jahr 2005 verursacht Computerkriminalität für die US-Wirtschaft einen jährlichen Verlust von 67 Milliarden Dollar. Die Ursache ist meist nicht ausreichend geschützte und damit verwundbare Software. Forscher an der Universität des Saarlandes haben nun einen neuen Ansatz vorgestellt, wie man aus früheren Sicherheitslücken lernt und automatisch vorhersagt, wie verwundbar eine Software-Komponente ist.

    Alles beginnt mit einem Leck: In einem Programm wird eine Sicherheitslücke bekannt, mit deren Hilfe sich ungebetene Gäste Zugang verschaffen können. Dieses Leck wird in der Regel vom Programmanbieter gestopft, der dann möglichst schnell eine überarbeitete Version verbreiten muss. All diese Aktivitäten werden systematisch in großen Datenbanken aufgezeichnet. Diese Datenbanken haben die Saarbrücker Forscher am Lehrstuhl für Softwaretechnik von Professor Dr. Andreas Zeller genau analysiert: Zunächst wurde bestimmt, wo im Programm die meisten Schwachstellen sind. Mit den Daten wird eine Graphik erzeugt, die wie eine Landkarte aussieht: Je röter eine Komponente erscheint, desto verwundbarer ist sie. Eine solche Abbildung ermöglicht den Programmierern, die verwundbaren Komponenten zu identifizieren und zu untersuchen.

    Daneben kann der Saarbrücker Ansatz auch vollautomatisch vorhersagen, wo die nächste Lücke auftreten wird: "Wir schauen uns an, mit welchen anderen Programmteilen eine verwundbare Komponente zusammenarbeitet", so Thomas Zimmermann, der das Verfahren mit dem Doktoranden Stephan Neuhaus zusammen entwickelt hat. "Es stellt sich heraus, dass verwundbare Komponenten mit ähnlichen Teilen zusammenarbeiten." Oder, wie Projektleiter Professor Dr. Zeller es formuliert: "Sage mir, mit wem du sprichst und ich sage dir, wie verwundbar du bist." Eine dokumentierte Fehler- und Änderungsgeschichte, wie sie von einschlägigen Werkzeugen automatisch angelegt wird, bildet die Grundlage für diese Schwachstellen-Bestimmung.

    Die Saarbrücker Forscher untersuchten als praktische Beispiele die Web-Browser Firefox und Mozilla. Bei letzterem hatten sie im Januar eine Liste von zehn Mozilla-Quellcode-Dateien erstellt, bei denen sie Sicherheitslücken vermuteten. Bei fünf dieser zehn Dateien wurden in den vergangenen sechs Monaten tatsächlich wie vorausgesagt Sicherheitslücken festgestellt - und behoben. Dieser Erfolg ließ die internationale Fachwelt aufhorchen.
    Im November wird das Saarbrücker Verfahren nun auf einer der wichtigsten Sicherheits-Konferenzen veröffentlicht, der ACM Computer and Communication Security in Virginia, USA.(Details zur Konferenz: http://www.sigsac.org/ccs/CCS2007) Es wurde dort als einziger Beitrag einer deutschen Wissenschaftlergruppe ausgewählt.

    Fragen beantwortet Ihnen:

    Prof. Dr. Andreas Zeller
    Tel. 0681 302-64011

    Friederike Meyer zu Tittingdorf
    Tel. 0681 302-58099

    Die Landkarte des Mozilla-Projekts sowie Porträtfotos der Wissenschaftler stehen zum Download bereit unter:
    http://www.informatik-saarland.de/06.Presse/03.Pressefotos/


    Images

    Doktorand Stephan Neuhaus
    Doktorand Stephan Neuhaus

    None


    Criteria of this press release:
    Information technology
    regional
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).