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Wissenschaft
Die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln auf europäischer Ebene kommt stetig voran. In der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig findet vom 3. bis 7. Juli 2000 die einhundertste Sitzung einer Arbeitsgruppe statt, die Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln bewertet. Das Arbeitspensum ist riesig. Etwa 600 Wirkstoffe sollen bis 2003 beurteilt werden. Zur Zeit sind 93 behandelt worden.
Zu dieser besonderen ECCO-Sitzung (European Commission Co-Ordination) sind 50 Experten aus allen Mitgliedstaaten gekommen. Sonst sind es nur fünf bis zehn Experten. Seit vier Jahren tagt man abwechselnd entweder in York in Nordengland oder in Braunschweig. Großbritannien und Deutschland haben bei der Prüfung eine Vorreiterstellung eingenommen. Sie bereiten die Sitzungen vor. Die Stoffe sollen geprüft werden, die zur Zeit in Europa auf dem Markt sind, wenigstens in einem der fünfzehn Länder.
Eine abschließende Beurteilung steht für die meisten der Mittel noch aus. Sechs Wirkstoffe sind bisher auf der so genannten Positivliste aufgeführt. Bis 2003 soll die europaweite Prüfung abgeschlossen sein. Wahrscheinlich wird dieses Ziel nicht erreicht. "Die Interessen der einzelnen Länder sind sehr unterschiedlich und die bisherigen Zulassungssysteme zu verschieden", sagte Prof. Dr. Jörg-Rainer Lundehn als zuständiger Koordinator von der Biologischen Bundesanstalt.
Aber bis 2003 kann die Industrie noch Unterlagen für die derzeitigen Mittelwirkstoffe einreichen. Alle anderen Wirkstoffe müssen dann vom Markt genommen werden. Wahrscheinlich werden die kritischen Mittel zuerst beurteilt. Auch jetzt ist bereits bei zehn Stoffen klar, dass sie nicht auf die Positivliste kommen und damit in den Mitgliedstaaten nicht zugelassen werden dürfen. Eine nationale Zulassung wird es auch weiterhin geben, aber nur derjenigen Pflanzenschutzmittel, deren Wirkstoffe auf der EU-Positivliste stehen. Die Zulassung eines Landes muss von anderen Ländern anerkannt werden, allerdings nur, wenn das Land die gleichen klimatischen und landwirtschaftlichen Bedingungen aufweist.
Die ECCO-Sitzungen haben neben dem Austausch von Fachwissen noch einen weiteren Zweck erfüllt. Dr. Jan von Kietzell, Projektmanager des ECCO-Teams bei der BBA in Braunschweig: " Die Vertrauensbasis zwischen den Ländern ist heute ganz anders als vor vier Jahren." Natürlich wird heftig diskutiert. Die Wissenschaftler gehen teilweise ganz anders an die Wirkstoffdaten heran. In Schweden und Finnland spielt nicht die Landwirtschaft, sondern der Umweltschutz eine größere Rolle als im Süden, wo die Landwirtschaft ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist.
Sprachlich gibt es eigentlich kaum Probleme. Zwar kann jeder Teilnehmer englisch, aber schwierige wissenschaftliche Texte müssen übersetzt werden. Im Sitzungssaal der Biologischen Bundesanstalt sind die Dolmetscherkabinen für Englisch, Französisch und Spanisch besetzt. Österreich und Deutschland haben auf deutsch verzichtet.(BBA)
Um Belegexemplar wird gebeten
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Organisational matters, Research results
German
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