idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/21/2007 09:17

Ein Rollstuhl lernt klettern

Dr. Stefanie Beier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz Universität Hannover

    Leibniz Universität Hannover entwickelt Prototyp für treppengängigen Elektrorollstuhl

    An einer erheblichen Erleichterung des Alltags für gehbehinderte Menschen arbeitet das Mechatronik-Zentrum der Leibniz Universität Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln einen Rollstuhl, mit dem Insassen selbstständig Treppen überwinden können. Bislang sind vorwiegend technische Lösungen wie fest installierte Treppenlifte und sackkarrenähnliche Hebehilfen erhältlich. "Es gibt zwar Konzepte für treppengängige Rollstühle, aber die kosten ab 50.000 Euro aufwärts", sagt Dipl.-Ing. Holger Blume von der Leibniz Universität Hannover. "Der Nachteil der bisherigen Hebehilfen ist die fehlende Autonomie: Der Insasse ist auf fremde Hilfe angewiesen", berichtet Dr.-Ing. Arne Michaelsen, der seine Dissertation zu dem Thema angefertigt hat. Die Ingenieure wollen einen autonomen treppengängigen Rollstuhl entwickeln, der preislich mit einem normalen Elektrorollstuhl vergleichbar ist.

    In dem Projekt haben die Experten einen besonders effizienten Hubmechanismus entwickelt, bei dem die Räder des Fahrstuhls mit Kurbeln hochgedrückt werden. Zur Steuerung reichen einfache taktile Sensoren aus. Eine Kombination aus Kontaktschaltern und Ultraschallsensoren identifiziert die Stufenhöhe. Beim Treppenaufstieg erkennt ein Kontaktbügel die Annäherung an die Stufenkante. So ist der Rollstuhl in der Lage, die Last einer Person über Treppen mit unterschiedlichen und unbekannten Abmessungen der Stufenhöhe und -tiefe zu transportieren. Durch die "aktive Insassenpositionierung" soll die Sitzfläche, die mit einem Schwenkarm befestigt ist, dabei waagerecht bleiben und nicht kippen.

    In ebener Umgebung bewegt sich der Rollstuhl energiesparend wie ein herkömmlicher elektrischer Rollstuhl und ist in seiner normalen Bewegungsfunktion nicht beeinträchtigt. Stößt der Kontaktbügel an eine Treppenstufe, läuft der Mechanismus automatisch ab. Insassen müssen dafür keine Schalter betätigen. Erste Gespräche mit der Industrie sind bereits gelaufen, um den Prototyp zu einem marktreifen Produkt weiterzuentwickeln. "Wir sind offen für weitere interessierte Industriepartner", sagt Holger Blume vom Institut für Robotik. Nähere Informationen zum Projekt unter http://www.ifr.uni-hannover.de (unter: Forschung/Autonome mobile Service-Roboter).

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen steht Ihnen Dipl.-Ing. Holger Blume vom Institut für Robotik unter Telefon +49 511.762-4534 oder per E-Mail unter blume@mzh.uni-hannover.de gern zur Verfügung.


    Images

    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mechanical engineering, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Traffic / transport
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).