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Wissenschaft
Die Teilnahme an klinischen Studien dient nicht nur dem wissenschaftlichen Fortschritt. Sie verbessert vor allem auch das individuelle Ergebnis der Therapie und erhöht die Überlebenschancen sowie die Lebensqualität der Patientinnen. Dies berichten österreichische Experten auf dem ersten gemeinsamen Kongress der deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschaften für Senologie (Lehre von den Erkrankungen der Brust), der vom 5. bis 8. Juli in Lugano (Schweiz) stattfindet.
Wenn Ärzte Brustkrebspatientinnen bitten, an einer klinischen Studie teilzunehmen, müssen die Frauen nicht befürchten, als menschliche "Versuchskaninchen" missbraucht zu werden. Ganz im Gegenteil: Frauen profitieren ganz individuell davon, wenn sie an Studien teilnehmen, bei denen neue Therapiestrategien erprobt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die österreichische Brustkrebs-Studiengruppe.
Die Ärzte haben über neunzehn Jahre insgesamt 8.000 Brustkrebspatientinnen nachbeobachtet, die zwischen 1980 und 1999 in Österreich behandelt wurden. 70 Prozent der Patientinnen nahmen an klinischen Studien teil, 30 Prozent wurden nach allgemeinen Behandlungsstandards therapiert. Die Überlebenszeit war bei den Frauen, die an Studien teilnahmen, signifikant höher als bei Frauen, die dies nicht taten. Von den Patientinnen, die innerhalb klinischer Studien betreut wurden, überlebten 84 Prozent über fünf Jahre. Bei den Frauen, die nach allgemeinen Standards behandelt wurden, waren es hingegen nur 78 Prozent. Auch nach zehn Jahren waren die Überlebenschancen von Patientinnen innerhalb der klinischen Studien besser. 69 Prozent der Frauen in Studien überlebten zehn Jahre, konventionell behandelt waren es 64 Prozent.
"Ursache dafür", erklären die Ärzte, "sind die Qualitätskontroll-Mechanismen innerhalb klinischer Studien sowie die systematische Nachsorge".
Qualitätsgesicherter Fortschritt in der Brustkrebs-Chirurgie
Nicht nur zur Verbesserung der Überlebenszeit, sondern auch zur Lebensqualität trägt die klinische Forschung erheblich bei. Denn sie hat einen direkten Einfluss etwa auf die operativen Therapiestrategien.
Die Brustkrebs-Studiengruppe untersuchte von 1984 bis 1997, wie häufig Patientinnen brusterhaltend operiert wurden. Das Ergebnis: Während 1990 nur 40 Prozent der Patientinnen mit einem Brustkrebs in Stadium I brusterhaltend operiert wurden, waren es 1997 bereits 73 Prozent. Von den Frauen jenseits der Menopause mit Lymphknotenmetastasen wurde von 1984 bis 1990 nur jede fünfte brusterhaltend operiert. 1996 und 1997 konnten mehr als die Hälfte solcher Patientinnen ihre Brust behalten.
Zu analogen Ergebnissen kommt auch eine Salzburger Ärztegruppe. "Die Einbindung eines Großteils der Patientinnen in Studien", erklären die Ärzte, "gewährleistet einen qualitätsgesicherten Fortschritt in der onkologischen Mammachirurgie. In den letzten 15 Jahren konnte die Brusterhaltungsrate statistisch hoch signifikant erhöht werden, ohne dass dabei Einbußen bei örtlichen Rezidiven oder bei dem Gesamtüberleben verzeichnet wurden."
Inzwischen operieren die Ärzte drei Viertel der Brustkrebspatientinnen brusterhaltend und hoffen, dass "mit neuen innovativen Techniken diese Rate wahrscheinlich noch gesteigert werden kann."
Tagungsbüro: #41-91-9110430
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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