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Unterstützen statt ersetzen: Im multiprofessionellen Behandlungs-Team muss Chirurg 'Teamleader' bleiben
Berlin - Nichtärztliche Heilberufe haben einen festen Platz im Klinikalltag. Künftig wird ihre Bedeutung bei der chirurgischen Versorgung von Patienten weiter wachsen. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) sieht in diesem Wandel für einige chirurgische Fachrichtungen eine Chance: Denn speziell geschulte Arztassistenten und Pflegekräfte können Ärzte sinnvoll unterstützen und vor allem von arztfremden Tätigkeiten entlasten, die in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen haben. Bei der Neuabgrenzung von Kompetenzen ist für den Patienten Facharztstandard in allen Behandlungsphasen sicherzustellen. Nicht delegierbar sind Verrichtungen, die wegen ihrer Schwierigkeit, ihrer Gefährlichkeit oder wegen der Unvorhersehbarkeit etwaiger Reaktionen ärztliches Fachwissen voraussetzen, betont die DGCH.
Bedingt durch den enormen, nicht nur technischen Fortschritt in der Chirurgie ist die operative Versorgung von Patienten im Krankenhaus heutzutage eine hochkomplexe Angelegenheit. Sie erfordert bei zunehmender Spezialisierung und Aufgabenteilung von Ärzten und Assistenzpersonal vor allem gute Teamarbeit. Von der Diagnose über die Operation bis zur Nachbetreuung und Rehabilitation müssen die einzelnen Berufsgruppen eng zusammenarbeiten, um moderne chirurgische Versorgungskonzepte umsetzen und Bedürfnisse und Ansprüche der Patienten bestmöglich erfüllen zu können.
Entsprechende Teamkonzepte sind von einzelnen chirurgischen Fachbereichen bereits entwickelt und in einigen Kliniken erfolgreich umgesetzt worden: Für der Herzchirurgie etwa sind Tätigkeiten definiert, die nicht zwingend dem Arzt vorbehalten sein müssen. Chirurgisch-technische Assistenten koordinieren beispielsweise den zeitlichen Ablauf einer Operation. Sie desinfizieren und lagern den Patienten, entnehmen Venen für Bypassoperationen und führen den Wundverschluss und -verband aus. Auch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) hat bereits ein strukturiertes Konzept für die Ausbildung von"Gefäßassistenten" entwickelt, in dem die übertragbaren ärztlichen Tätigkeiten klar definiert sind.
"Der Chirurg ist ein Team- Player. Entscheidend ist, dass unter seiner Führung die verschiedenen Kompetenzen in einem Team koordiniert werden", sagt Hartwig Bauer, Generalsekretär der DGCH. Je besser das medizinische Fachpersonal im Team dabei mitarbeitet, umso erfolgreicher ist die Behandlung. "Ziel ist es, den Chirurgen zu unterstützen und nicht zu ersetzen", erläutert Bauer. Auch andere operative Fachgesellschaften der DGCH werden Aufgaben benennen, die in ihrem Fachgebiet sinnvoll delegiert werden können, ohne die Sicherheit und Versorgungsqualität der Patienten zu gefährden.
Auf Europäischer Ebene haben Ärzteverbände der Entwicklung zu mehr interdisziplinärer Teamarbeit in den Kliniken bereits Rechnung getragen: So hat die Europäische Vereinigung der fachärztlichen Berufsverbände (UEMS) schon im vergangenen Jahr in der "Budapest Deklaration" Standards und ethische Regelungen zur Zusammenarbeit auf Kollegen- und Teamebene verabschiedet. Die Qualität der medizinischen Versorgung bleibt dabei immer oberstes Gebot.
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Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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