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Wissenschaft
- Jüngste DSW-Sozialerhebung bestätigt OECD-Bildungsbericht: Soziale Herkunft entscheidet in Deutschland über Bildungsweg
- Akademiker/Nicht-Akademiker: Soziale Polarisierung bei der Verteilung von Bildungschancen
- DSW-Präsident Rolf Dobischat wirbt für soziale Öffnung der Hochschulen und rasche BAföG-Erhöhung
(Berlin, 28. September 2007) Der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), Prof. Dr. Rolf Dobischat, hat die "extreme soziale Selektivität" des deutschen Hochschulsystems kritisiert, wie sie die 18. DSW-Sozialerhebung sowie der jüngste OECD-Bildungsbericht erneut dokumentiert haben. Auf einer Veranstaltung des Finanzdienstleisters MLP, an der hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt teilnahmen, sagte Dobischat in Berlin: "In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft über den Bildungsweg. Bei der Verteilung von Bildungschancen haben wir eine soziale Polarisierung. Von 100 Akademikerkindern studieren 83, von 100 Kindern aus Familien ohne akademische Tradition aber nur 23. Das ist beschämend für eine Demokratie." Dobischat warb für eine soziale Öffnung der Hochschulen, eine rasche BAföG-Erhöhung sowie ein stärkeres Engagement der Wirtschaft bei Stipendien für Studierende. Derzeit erhalten nur 2% der Studierenden ein Stipendium.
Mehr Studierende, mehr Absolventinnen und Absolventen, mehr Hochqualifizierte - diese bildungs- und wirtschaftspolitisch Ziele sind nach Auffassung des DSW-Präsidenten nur zu erreichen, wenn Chancengleichheit zuoberst auf die hochschulpolitische Agenda gesetzt wird. "Wir müssen es schaffen, die Talente jedes Einzelnen zu erkennen und zu fördern, unabhängig vom Einkommen und der Bildungstradition der Eltern", sagte Dobischat. "Wer eine höhere Bildungsbeteiligung will, muss für mehr Chancengleichheit auf dem Weg zur Hochschulbildung sorgen. Zur Wissensgesellschaft geht es nur durch weit geöffnete Hörsaaltüren!"
Die zusätzlichen Studierenden müssen, so Dobischats Appell, aus hochschulfernen und einkommensschwächeren Schichten mobilisiert werden. "Dazu brauchen wir ein starkes BAföG!" Konkret sprach sich Dobischat für eine rasche Erhöhung der BAföG-Bedarfssätze um mindestens 10% sowie der Freibeträge um mindestens 9% aus. Er erinnerte außerdem daran, dass die Quote der BAföG-geförderten Studierenden gerade in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen mit 25% bzw. 23% sehr hoch sei. "Wer etwas gegen den Fachkräftemangel tun will, muss sich für das BAföG stark machen", folgerte Dobischat.
Kontakt: Stefan Grob, Telefon: 030-29 77 27-20, Mobil: 0163 29 77 272, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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