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10/16/2007 09:40

TU Wien arbeitet an neuem Dopingnachweis

Mag. Werner Sommer PR und Kommunikation
Technische Universität Wien

    Eines der gebräuchlichsten Dopingmittel ist das schwer nachweisbare EPO (Erythropoetin). In Zeiten in denen es immer mehr "Kopien" von biotechnologisch hergestellten Arzneistoffen (Biosimilars) gibt, wird es auch schwieriger den Unterschied zwischen körpereigenem und biosynthetisch erzeugtem EPO nachzuweisen. ChemikerInnen der Technischen Universität (TU) Wien erarbeiten mit dem ARC Seibersdorf, basierend auf MALDI-Massenspektrometrie, ein neues Analysenverfahren, um den Dopingsündern auf die Spur zu kommen.

    Wien (TU). - "Mit der MALDI-Massenspektrometrie, ein Verfahren, das zur zerstörungsfreien Desorption/Ionisierung von großen Molekülen, insbesondere Biopolymeren eingesetzt wird, vergleichen wir die täuschend ähnliche, "humanisierte" Form von EPO mit der körpereigenen Substanz. Die zwei Proben unterscheiden sich entweder im Aufbau der Aminosäureketten und/oder der dazugehörigen Zuckerketten. Je nachdem welche Struktur diese Zuckerketten haben und an welcher Stelle sie gebunden sind, erkennen wir ob es sich um natürliches oder biosynthetisches EPO handelt", erläutert Professor Günter Allmaier vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien.

    Bisherige Methoden, wie beispielsweise die isoelektrische Fokussierung, weisen mehrere Schwächen auf. Zunächst benötigt man bis zum Erhalt des Testergebnisses zwischen zwei und drei Tage. Die Methode gilt darüber hinaus als schwer automatisierbar und basiert auf Antikörpern, die EPO im Urin zwar nachweisen können, aber mitunter zu wenig spezifisch sind und die Struktur nicht genau genug detektieren. Allmaier und seine MitarbeiterInnen konzentrieren sich nun auf die Suche nach geeigneten Analysenstrategien, die rekombinantes EPO direkt im Urin nachweisen können. Eine "Lab-on-Chip-Technologie" soll mit der laserbasierenden Flugzeitmassenspektrometrie verbunden werden. Nach anschließender Testphase rechnet Allmaier, dass das Verfahren etwa 2009 zur Patentreife gelangen könnte und eine wertvolle Unterstützung im Anti-Dopingkampf liefern würde. Allmaier: "Der wesentlichste Punkt an unserer Strategie ist, dass wir ein Verfahren entwickeln, mit dem das EPO-Molekül selbst nachgewiesen wird. Alle anderen Vorgehensweisen waren bisher indirekt."

    EPO-Präparate erhöhen die Produktion von roten Blutkörperchen, die ihrerseits wiederum mehr Sauerstoff im Blut transportieren. Der Organismus wird dadurch leistungsfähiger. Aus diesem Grund wurde EPO bereits seit Ende der 80iger Jahre als Dopingmittel vor allem in Ausdauersportarten wie dem Radsport missbraucht. Für die innovativste Publikation im Zeitraum 2005 bis 2006 in der Zeitschrift "Rapid Communications in Mass Spectrometry" erhielt Günter Allmaier jüngst auch den John Beynon Prize Award 2007 (http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/fulltext/114298803/PDFSTART). Diese Arbeit war zugleich der Startpunkt einer intensiven Kooperation mit Dr. Reichel vom Dopingkontrolllabor des ARC Seibersdorf.

    Fotodownload: https://www.tuwien.ac.at/index.php?id=5894

    Rückfragehinweis:
    Univ.Prof. Mag.pharm. Dr. Günter Allmaier
    Technische Universität Wien
    Institut für Chemische Technologien und Analytik
    Getreidemarkt 9/164, 1060 Wien
    T +43/1/58801 - 15160
    F +43/1/58801 - 15199
    E guenter.allmaier@tuwien.ac.at

    Aussender:
    Mag. Daniela Hallegger
    TU Wien - PR und Kommunikation
    Karlsplatz 13/E011, A-1040 Wien
    T +43-1-58801-41027
    F +43-1-58801-41093
    E daniela.hallegger@tuwien.ac.at
    http://www.tuwien.ac.at/pr


    More information:

    http://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/4297/


    Images

    EPO Spritzen; Proteinprobe auf MALDI MS Träger
    EPO Spritzen; Proteinprobe auf MALDI MS Träger

    None

    John Beynon Preis 2007
    John Beynon Preis 2007

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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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