idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/23/2007 11:50

Scharfe Bilder aus Würzburgs Labor

Sonja Jülich Public Science Center
Rudolf-Virchow-Zentrum / DFG - Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin

    Stephan Sigrist holt neueste Mikroskopie-Technik an das Rudolf-Virchow-Zentrum

    Würzburg, 23. Oktober 2007. Kleinste, bisher nicht sichtbare Strukturen von Nervenzellen kann Prof. Dr. Stephan Sigrist vom Rudolf-Virchow-Zentrum/ DFG-Forschungszentrum der Universität Würzburg jetzt mit seinem neuen Mikroskop erkennen. Würzburg kann sich freuen, denn neben den beiden Standorten Göttingen und Heidelberg, an denen der Erfinder der neuen Technik, Prof. Dr. Stefan Hell solche Mikroskop aufgebaut hat, ist Würzburg weltweit der erste Ort, an dem das Mikroskop der Firma Leica noch vor Markteinführung Forschern zur Verfügung steht.

    In der biomedizinischen Forschung stellt sich laufend das Problem, Proteine innerhalb von Zellen und Geweben direkt an ihrem Wirkort sichtbar zu machen. Lichtmikroskopie ist dafür die bei weitem wichtigste Arbeitstechnik, die es erlaubt, Proteine darzustellen. Biologische Prozesse schienen sich bisher aufgrund eines physikalischen Gesetzes nur bis zu einer Größe von 200 nm mit Licht beobachten zu lassen. Das scheint zwar klein, viele interessante Strukturen innerhalb der Zellen - so z.B Komplexe aus Proteinen - sind aber noch deutlich kleiner. Mit der neuen STED-Mikroskopie (Stimulated Emission Depletion), für die der Direktor des Göttinger Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie und Physiker Prof. Dr. Stefan Hell den Deutschen Zukunftspreis für Technik und Innovation erhielt, lässt sich die Auflösung der Lichtmikroskopie nun entscheidend steigern.

    Leica Microsystems kaufte die Lizenz für das STED-Mikroskop und kooperierte mit dem Würzburger Neurobiologen Prof. Dr. Stephan Sigrist, um das Mikroskop für lebende biologische Systeme und so für Forscher in der ganzen Welt anwendbar zu machen. Jetzt ist es soweit, am 02.11. stellt Leica Microsystems ihr Mikroskop vor. "Die STED Mikroskopie beschert uns jeden Tag neue Einsichten in den molekularen Aufbau von Nervenzellen und deren Verschaltungen. Das wird unser Bild der Nanowelt dort grundlegend beinflussen und neue Konzepte auf den Weg bringen" so Stephan Sigrist. Er muss nicht mehr auf den 2.11. warten, denn sein STED-Mikroskop steht bereits im Labor.

    Erste Ergebnisse konnte er, noch am Göttinger Mikroskop, bereits in dem renommierten Wissenschaftsmagazin "Science" publizieren. Die STED-Mikroskopie erlaubte ihm erstmals einen tieferen Einblick in spezialisierte Bereiche der Nervenzelle, die sogenannten Synapsen. Diese organisieren die Kommunikation zwischen Nervenzellen, entscheidend für alle Leistungen des Gehirns. Die Gruppe konnte mittels STED nachweisen, dass ein neues Protein - Bruchpilot - direkt organisierend auf die Struktur der Synapsen wirkt. "Ich bin froh, dass wir die STED-Technik jetzt nach Würzburg holen konnten. Damit sind wir in Würzburg gegenüber anderen Standorten einen guten Schritt voraus", schwärmt Prof. Stephan Sigrist. Langfristig will Sigrist die Architektur von Synapsen aufklären und damit Erkenntnisse auf den Gebieten von Lernen und Gedächtnisprozessen, wie auch von degenerativen Erkrankungen des Nervensystems gewinnen.


    Images

    Donutförmige Strukturen erscheinen mit der neuen STED-Mikroskopie (in grün), die dem Forscher zeigen , wo sich das Protein Bruchpilot an den Nervenzellen aufhält. Ein "Donut" ist ca. 150 nm groß - also gerade unter der Auflösungsgrenze bisheriger Mikroskope. (Maßstab: 1 µm)
    Donutförmige Strukturen erscheinen mit der neuen STED-Mikroskopie (in grün), die dem Forscher zeigen ...
    Quelle: Rudolf-Virchow-Zentrum
    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).