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03/31/1998 00:00

Wirtschaftserträge erneut um 15 Prozent gesteigert

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Fraunhofer-Presseinformation Nr. 8 vom 31. März 1998

    Wirtschaftsertraege erneut um 15 Prozent gesteigert

    Trotz schwieriger Bedingungen steigerte die Fraunhofer-Gesellschaft im Jahr 1997 den Leistungsbereich Vertragsforschung um 5,2 Prozent. Die Wirtschaftsertraege konnten sogar um knapp 15 Prozent auf 363 Millionen DM erhoeht werden.

    "Die Fraunhofer-Gesellschaft kann auf ein erfolgreiches Jahr zurueckblicken", beurteilt Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Hans-Juergen Warnecke, Praesident der Fraunhofer-Gesellschaft, das Ergebnis 1997. Auch im vergangenen Jahr konnte die Fraunhofer-Gesellschaft die Vertragsforschung weiter steigern, obwohl der Markt fuer Forschung und Entwicklung insgesamt ruecklaeufig ist: Waehrend die F+E-Auftraege der Industrie stagnierten, ging die oeffentliche Projektfoerderung weiter zurueck. "Die positive Bilanz ist vor allem auf die hervorragende Motivation der Mitarbeiter sowie die flexible Struktur der Fraunhofer-Gesellschaft zurueckzufuehren. Wir delegieren Verantwortung auf die tiefstmoegliche Ebene, so dass dezentral schnell auf die Anforderungen des Markts reagiert werden kann", betont Warnecke.

    Innovationsmotor fuer die Wirtschaft

    Insgesamt betrugen die Aufwendungen der Fraunhofer-Gesellschaft wie im Vorjahr 1,3 Milliarden DM. Davon entfielen 83 Prozent auf die Vertragsforschung. Fuer den Bau und die Ausstattung von Institutsgebaeuden wurden 12 Prozent und fuer die Verteidigungsforschung fuenf Prozent des Haushalts aufgewendet. Gegenueber 1996 stieg das Finanzvolumen im Bereich Vertragsforschung um 5,2 Prozent auf nunmehr 1,08 Milliarden DM. "Das Wachstum im Leistungsbereich Vertragsforschung ist vor allem auf die gesteigerten Wirtschaftsertraege zurueckzufuehren", analysiert der Praesident der Fraunhofer-Gesellschaft die aktuellen Zahlen. Die Auftragsforschung fuer die Wirtschaft ist wieder einmal die Wachstumslokomotive. Nachdem die Wirtschaftsertraege bereits 1996 um 16 Prozent gestiegen waren, konnten sie 1997 erneut um 47 Millionen auf 363 Millionen DM erhoeht werden. Das bedeutet ein Wachstum von knapp 15 Prozent. Die Wirtschaftsertraege machen damit mehr als ein Drittel der Vertragsforschung aus. Das ist der hoechste Stand seit Bestehen des Fraunhofer-Modells, das eine Drittelfinanzierung aus Grund- und Projektfoerderung sowie der industriellen Auftragsforschung vorsieht.

    Oeffentliche Projektfoerderung weiterhin ruecklaeufig

    Die oeffentliche Projektfoerderung von Bund und Laender ist dagegen in den vergangenen Jahren weiter zurueckgegangen: Von 1991 an sank ihr Anteil an der Vertragsforschung von 34 Prozent auf nur noch knapp 18 Prozent im letzten Jahr. Das sind 191 Millionen DM. Diese erheblichen Rueckgaenge gefaehrden das bislang so erfolgreiche Fraunhofer-Modell: "Ohne die institutionelle Foerderung ist eine ausreichende Vorlaufforschung kaum noch zu leisten. Diese ist aber eine wichtige Voraussetzung, um die Innovationsfaehigkeit der Fraunhofer-Gesellschaft mittel- und langfristig zu sichern", mahnt der Praesident. Die Wirtschaft vergibt pro Jahr Forschungsauftraege im Wert von 1,4 Milliarden DM an Universitaeten und oeffentlich gefoerderte Forschungs- einrichtungen. Davon akquiriert die Fraunhofer-Gesellschaft bereits heute einen Anteil von mehr als 25 Prozent. "Eine weitere signifikante Erhoehung dieser Quote ist kaum noch moeglich, denn Hochschulen und andere oeffentlich gefoerderte Forschungseinrichtungen draengen zunehmend auf den Auftragsforschungsmarkt", erklaert Prof. Warnecke den wachsenden Konkurrenzdruck. Ziel der Fraunhofer-Gesellschaft ist es daher, das Gesamtvolumen der externen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen der Unternehmen durch attraktive Angebote zu erhoehen.

    Im Vorjahr nutzten mehr als 2 700 Kunden die Kompetenz der Fraunhofer-Institute, um neue Produkte und Verfahren zu entwickeln. Davon waren zwei Drittel kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. "In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Kunden kontinuierlich zugenommen. Das zeigt, dass die Fraunhofer-Gesellschaft verstaerkt als Innovationsmotor fuer die Wirt-schaft wirken konnte", hebt Warnecke hervor. Die grosse Innovationskraft der Fraunhofer-Institute belegt auch die erneut gestiegene Zahl der Patentanmeldungen. 1997 reichte die Forschungs-Gesellschaft 398 Patente - mehr als ein Patent pro Tag - ein. Sie liegt damit an zehnter Stelle aller deutschen Anmelder.

    Eine Chance fuer den Nachwuchs

    Ein positives Signal setzte die Fraunhofer-Gesellschaft fuer Hochschul-abgaenger. Im vergangenen Jahr wurden 150 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Zahl der Beschaeftigten stieg damit gegenueber dem Vorjahr um drei Prozent. "Unser Ziel ist es, dem wissenschaftlichen Nach-wuchs die Moeglichkeit zu geben, sich weiter zu qualifizieren", so Warnecke. Die jungen Akademiker koennen in den Fraunhofer-Instituten erste Berufserfahrungen sammeln.

    International staerker

    Auch international hat die Fraunhofer-Gesellschaft ihr Engagement noch weiter verstaerkt. Nach der Gruendung des Resource Centers in Maryland arbeiten nun 60 Beschaeftigte in fuenf Zentren in den USA fuer die Forschungseinrichtung aus Deutschland. Darueber hinaus entwickelte sich 1997 auch das Asien-Geschaeft positiv. Sogar in Japan sind verschiedene Institute im direkten Projektgeschaeft taetig. Die Ertraege aus dem Ausland, einschliesslich EU, betragen etwas mehr als zehn Prozent der Gesamtertraege.

    Flexibel, markt- und kundenorientiert

    Um auch kuenftig als ein attraktiver Partner der Wirtschaft fuer Forschung und Entwicklung agieren zu koennen, passt sich die Fraunhofer-Gesellschaft flexibel an den dynamischen Markt an. Waehrend neue Kompetenzen aufgebaut werden, werden alte reduziert. Mit neuen Organisationsformen werden flexible Strukturen geschaffen. So wurden im vergangenen Jahr zwei Innovationszentren - als privatwirtschaftliche Ergaenzung des Fraunhofer-Modells - gegruendet, um die Umsetzung von Innovationen zu beschleunigen. In immer mehr Faellen werden Kleinserien benoetigt, um Neuentwicklungen auf Testmaerkten erproben zu koennen. "Diese Luecke zwischen fertiger Entwicklung und Markteinfuehrung sollen unsere Innovations-zentren ueberbruecken", sagt Prof. Hans-Juergen Warnecke.

    Neue virtuelle Institute

    Um die Schlagkraft des Fraunhofer-Netzwerks und das Innovationstempo noch weiter zu erhoehen, wurde in den vergangenen Jahren auch die innere Struktur verbessert. Institutsverbuende und strategische Initiativen bearbeiten gemeinsam Projekte und setzen neue Entwicklungsziele fest. Um kuenftig aber noch besser und schneller auf veraenderte Bedingungen und Anforderungen reagieren zu koennen, bedarf es extrem flexibler Kooperationsformen. "Ein virtuelles Zentrum ermoeglicht, die bestehenden Kompetenzen der verschiedenen Fraunhofer-Institute auf neue Maerkte auszurichten und zu buendeln", erlaeutert Warnecke. Es bearbeitet ein klar definiertes Thema, greift auf die Kapazitaet verschiedener Fraunhofer-Institute zu und fasst deren Mitarbeiter und Infrastruktur zusammen. Als erstes ist ein Virtuelles Zentrum fuer den Bereich Simulation in Produktion und Logistik geplant.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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