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03/25/1998 00:00

Zentrum für experimentelle molekulare Medizin

Adolf Kaeser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    ZEMM: Universitaet begruesst Zustimmung des Stadtrates

    Mit dem Neubau eines "Zentrums fuer experimentelle molekulare Medizin" (ZEMM) will die Medizinische Fakultaet der Universitaet Wuerzburg entscheidende Voraussetzungen fuer ihre weitere Forschung und fuer Kooperationen mit der Wirtschaft schaffen. Den Plaenen fuer den mit ueber 60 Millionen Mark veranschlagten Neubau hat jetzt der Stadtrat von Wuerzburg zugestimmt. Universitaetspraesident Prof. Dr. Theodor Berchem hat die Zustimmung des Stadtrats ausdruecklich begruesst und seine Freude darueber zum Ausdruck gebracht.

    Es sei nicht zuletzt im Interesse vieler Patienten aus Stadt und Umland, dass die Wuerzburger Medizin mit ihren Forschungsarbeiten mit an vorderster Front in der Bundesrepublik und weit darueber hinaus steht. Die Universitaet sei dem Stadtrat und der Stadtverwaltung fuer die Zustimmung zu dem Bauprojekt sehr dankbar.

    Fast alle Institute und Kliniken des Klinikums halten Einrichtungen zur Versuchstierhaltung vor, die wegen ihres technischen Zustandes in unterschiedlicher Weise nutzbar sind. Seit 1995 verlangt die Aufsichtsbehoerde aufgrund des neuen Tierschutzgesetzes mit Nachdruck die Realisierung bestimmter Anforderungen fuer die Tierhaltung, die bei Nichtbefolgung zur Schliessung der betroffenen Tierhaltungseinrichtungen fuehren. Einigen Erfordernissen an die zwischen zehn und 25 Jahre alten Einrichtungen - Groesse der Raeume, das Vorhandensein tierspezifischer Klimatisierung mit Be- und Entlueftung, vorgeschriebene Kaefigsysteme und erforderliche hygienische und gentechnologische Standards - koenne das Klinikum derzeit nicht in allen Bereichen voll gerecht werden.

    Die UEberpruefung der vorhandenen Anlagen habe zudem ergeben, dass die Erfuellung aller Vorgaben des Tierschutzgesetzes teils entweder baulich nicht moeglich ist oder nur unter nicht vertretbaren hohen Sanierungskosten. Vor diesem Hintergrund hat sich die Fakultaet zum Neubau einer zentralen Einrichtung entschlossen: Nur so, heisst es in der Begruendung, koenne die notwendige tierexperimentelle Forschung in Wuerzburg den wissenschaftlichen Erfordernissen und den Anforderungen des Tierschutzgesetzes gerecht werden. Veraltete dezentrale Tierhaltungseinrichtungen koennten dann aufgelassen werden.

    Die Bedeutung des Neubaus fuer die Forschung wird von der Medizinischen Fakultaet sehr hoch eingestuft: "Ohne die Schaffung einer modernen, dem Tierschutzgesetz voll entsprechenden Tierhaltung sind unsere Forschungsaktivitaeten gefaehrdet", heisst es in der Begruendung. Dabei verweisen die Mediziner auf ihre fuenf Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft, auf mehrere interdisziplinaere Forschungsverbuende, die vom Bundesforschungsministerium finanziert werden, u. a. das Zentrum fuer Infektionsforschung mit seinem weltweit hervorragenden Ruf oder das erst gegruendete, mit hohem Millionenaufwand vom Bund gefoerderte Zentrum fuer klinische Forschung. Mehrere klinische Forschergruppen und zwei Graduiertenkollegs sowie eine Vielzahl von Einzelprojekten an allen Kliniken, theoretischen und klinisch-theoretischen Instituten runden das Bild der faecheruebergreifenden Forschung in der Wuerzburger Medizin ab: "Fuer diese verschiedenen Forschungsbereiche stellen manchmal tierexperimentelle Untersuchungen einen absolut notwendigen Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit dar".

    Die wissenschaftlichen Aktivitaeten der Wuerzburger Mediziner in den vergangenen Jahren haben nach Angaben der Fakultaet zu Engpaessen in Laborflaechen und Tierhaltungsmoeglichkeiten gefuehrt, die die Wissenschaftler daran hinderten, weitere klinisch orientierte Forschungsprojekte in Kooperation mit Grundlagenfaechern zu bearbeiten und auch dem Draengen der Industrie nachzukommen, gemeinsame klinisch relevante Forschungsvorhaben durchzufuehren. Hohe Bedeutung habe das Projekt auch fuer einen Forschungsverbund, der von den Universitaeten Bayreuth, Erlangen-Nuernberg und Wuerzburg in Angriff genommen wurde und der die Bereiche Biomedizin, Medizintechnik und Biotechnologie umfasst. Alle drei Universitaeten gehoerten zu den bedeutendsten biomedizinischen Forschungsstandorten in Deutschland und hielten gemeinsam die ersten Raenge in der biomedizinischen Drittmittelfoerderung fuer Forschungsverbuende mit mehr als 100 Millionen Mark an Drittmittel pro Jahr.

    Der Neubau eines Zentrums fuer experimentelle molekulare Biologie wurde vom Bayerischen Landtag bereits genehmigt und vom Wissenschaftsrat in die Kategorie I, also die hoechste Dringlichkeitsstufe, eingestuft.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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