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Wissenschaft
"Albanisches Kuriositätenkabinett" an der Universität Jena zur 2. Langen Nacht der Wissenschaften am 16. November
Jena (09.11.07) 600.000 pilzartige Konstruktionen sind in der Landschaft verstreut, die Menschen schütteln den Kopf, wenn sie zustimmen und auf den Straßen sieht man fast nur Autos der Marke Mercedes fahren: Albanien. Was das kleine Land - in dem nur 3,1 Millionen Menschen auf einer Fläche leben, die doppelt so groß wie Thüringen ist - noch an Kuriositäten zu bieten hat, führt das "Albanische Kuriositätenkabinett" im Rahmen der 2. Langen Nacht der Wissenschaften am 16. November in Jena vor.
"Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich Albanien immer mehr isoliert und nur wenige durften ins Land. Der damalige kommunistische Diktator war sehr paranoisch, so dass er 600.000 pilzförmige Bunker errichten ließ, die der Bevölkerung im Falle eines Angriffes Schutz bieten sollten", erklärt Henry Ludwig vom Institut für Slawistik, der das Albanien-Projekt für die Wissenschaftsnacht organisiert hat.
Ebenso kurios wie das Landschaftsbild ist der Umgang der Albaner mit ihrem Geld: Auch nach einer Währungsreform vor mehreren Jahrzehnten benutzen sie in der Umgangsprache noch die alte Währung. Dies führt bei manchen Außenstehenden zu einem Kopfschütteln - womit aber in Albanien Zustimmung signalisiert wird, denn Kopfschütteln bedeutet dort "Ja".
Merkwürdig ist ebenfalls die Geschichte vom deutschen König auf dem albanischen Thron: "1914 will der Berliner Schausteller Otto Witte im Osmanischen Reich in der Armee des Sultans gewesen und dadurch nach Albanien gekommen sein. Er stellte seine Ähnlichkeit mit dem dort neu eingesetzten König fest und saß ein paar Tage auf dem albanischen Thron. Nachdem der 'echte' Thronanwärter eintraf, musste der 'falsche' allerdings schleunigst flüchten", erzählt Henry Ludwig die Geschichte, deren Wahrheitsgehalt inzwischen wissenschaftlich widerlegt ist. Immerhin ist die Funktion als ehemaliger König von Albanien heute noch auf dem Grabstein Otto Wittes vermerkt.
Weitere Kuriositäten und Eigentümlichkeiten aus dem "Land der Skipetaren", wie Karl May es nannte, können die Besucher am 16. November im Raum 217 des "Fremdsprachenhauses" (Ernst-Abbe-Platz 8) entdecken. Um 21.15 Uhr wird dort zusätzlich Dr. Pandeli Pani von der Deutschen Welle einen Vortrag über "Karl May und das Albanienklischee in Deutschland" halten.
Kontakt:
Henry Ludwig
Institut für Slawistik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944466
E-Mail: Henry.Ludwig[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www.sternstunden-jena.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Social studies
regional
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