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Wissenschaft
Die Juristin Ellen Schlüchter, früher Vizepräsidentin und erste Frauenbeauftragte sowie Inhaberin des Lehrstuhls für Kriminologie und Strafrecht an der Universität Würzburg, ist am 21. August im Alter von 62 Jahren gestorben.
Die Professorin, die bei den Studierenden sehr beliebt war, hatte den Würzburger Lehrstuhl von 1987 bis 1995 inne und folgte dann einem Ruf auf den Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht an die Universität Bochum. Zur Vizepräsidentin wurde sie erstmals 1991 gewählt. In dieser Funktion war sie insbesondere betraut mit der Leitung der Ständigen Kommission für Angelegenheiten des Rechenzentrums und der Kommission für Lehrerbildung.
Ellen Schlüchter, geboren am 26. April 1938 in Berlin, studierte in Frankfurt/Main Rechtswissenschaft und arbeitete nebenher in der Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterpraxis ihres Vaters. Nach den beiden juristischen Staatsexamina (abgelegt 1963 und 1967) arbeitete sie als Richterin und Staatsanwältin im Justizdienst des Landes Baden-Württemberg. Dort wurde sie bald als Spezialreferentin zur Bekämpfung von Wirtschaftsstrafsachen herangezogen.
Da sich die Juristin zunehmend für wissenschaftliche Fragen interessierte, trat sie 1974 eine Stelle als Staatsanwältin im Hochschuldienst an der Universität Tübingen an. Dort promovierte sie zwei Jahre später und wechselte dann an die Uni Konstanz, wo sie bis 1984 tätig war. 1982 habilitierte sie sich in Tübingen für die Fächer Strafrecht und Strafprozessrecht. Schließlich wurde sie auf eine C3-Professur an die Uni Köln berufen und kam von dort 1987 nach Würzburg. An der Alma Julia wirkte sie auch als erste Frauenbeauftragte überhaupt.
Prof. Schlüchter, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, hat auf einem weit gesteckten Gebiet geforscht und publiziert. Sie befasste sich unter anderem mit dem allgemeinen und dem besonderen Teil des Strafrechts und legte steuer- und wirtschaftsstrafrechtliche, methodisch-rechtsvergleichende und kriminologische Veröffentlichungen vor.
Criteria of this press release:
Law, Politics
transregional, national
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German
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