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12/03/2007 08:01

Erstsemester-Rekord im Studiengang Rohstoffingenieurwesen an der RWTH Aachen

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Mehr als 100 Erstsemester im Studiengang "Rohstoffingenieurwesen" an der RWTH Aachen - ein Rekordwert in der Geschichte des Studiengangs und der Beweis, dass das Thema "Rohstoffe" aktueller ist denn je: Abiturientinnen und Abiturienten wollen sich der drängenden Frage nach der zukünftigen Energie- und Rohstoffversorgung für die Weltbevölkerung stellen und so die Zukunft aktiv mitgestalten. Gepaart mit hervorragenden Berufsaussichten in der deutschen und internationalen Rohstoffbranche und einem vielseitigen Studienangebot finden Studierende des Rohstoffingenieurwesens optimale Bedingungen für eine intensive Auseinandersetzung mit einem wichtigen Thema.

    Noch vor vier Jahren stand die Fachgruppe für Rohstoffe und Entsorgungstechnik, an der RWTH Aachen seit 1880 für die Ausbildung von hoch qualifizierten Experten für den deutschen und internationalen Rohstoffsektor zuständig, vor einem großen Problem: Aufgrund stetig sinkender Einschreiberzahlen im Studiengang "Bergbau" und einem Tiefstand von 13 Neueinschreibern im Wintersemester 2002/2003 waren die Lehrkapazitäten der Fachgruppe bei Weitem nicht ausgelastet, gleichzeitig klagte die Branche über massiven Nachwuchsmangel. Man entschied sich damals zu einem konsequenten Einschnitt: Die traditionsreiche Ausbildung zum Bergbauingenieur erhielt ein ganz neues Konzept und einen neuen Namen. Als "Rohstoffingenieurwesen" feiert der neu gestaltete Studiengang nun in diesem Semester erstmalig dreistellige Neueinschreiberzahlen.

    Der Rohstoffsektor - viel mehr als Steinkohle

    Schon immer hatten (positive wie negative) Entwicklungen im heimischen Bergbau Einfluss auf die Studierendenzahlen. Befand sich die Kohleförderung im Aufschwung, stiegen auch die Einschreiberzahlen an; Negativmeldungen bewirkten das Gegenteil. So hatten letztlich die anhaltenden Diskussionen um schließende Zechen, Subventionierungen im Steinkohlenbergbau, die Umweltverträglichkeit fossiler Brennstoffe etc. zur Folge, dass die Studierendenzahlen kontinuierlich sanken - im Gegensatz zum weltweiten Bedarf an Bergbauingenieuren - denn Rohstoffgewinnung bedeutet viel mehr als nur die Förderung von Steinkohle im Untertagebau. Salz, Eisenerze, Sand, Ton oder Braunkohle sind nur einige Produkte des Bergbaus, von denen jedes Jahr auch in Deutschland Millionen Tonnen gewonnen werden und ohne die das alltägliche Leben nicht denkbar wäre.
    Mit einer Überarbeitung der Lehrinhalte, einer verstärkten internationalen Ausrichtung und mehr Praxisorientierung gelang es der Fachgruppe für Rohstoffe und Entsorgungstechnik an der RWTH Aachen, das Studienangebot an aktuelle Erfordernisse anzupassen und ein neues Image für einen traditionsreichen Beruf zu schaffen. Der Umgestaltungsprozess wird auch durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit konsequent vorangetrieben: Unterstützt von Industrievertretern zeigt die Fachgruppe z. B. starke Präsenz auf Ausbildungsmessen und gewährt mit Schüleraktionen wie dem Science-Camp, einem 2tägigen Workshop mit Firmenbesichtigungen, Testvorlesungen und Experimenten, Einblicke in das Studienangebot und den Rohstoffsektor. Ziel der Aktivitäten ist es, den Schülern eine fundierte Entscheidung für ein Studium zu ermöglichen und frühzeitig den Kontakt zur Industrie und damit zur Praxis herzustellen.
    Obwohl mit der Bezeichnung "Rohstoffingenieurwesen" ein völlig neuer Begriff eingeführt wurde, zeigten die Maßnahmen von Anfang an Erfolg: Seit dem Wintersemester 2005/2006 konnte wieder ein deutlicher Anstieg der Studierendenzahlen verzeichnet werden. Der Aufwärtstrend setzt sich fort - und erreicht für das gerade begonnene Wintersemester 2007/2008 mit 102 Erstsemestern einen Rekordwert, der die Erwartungen der Verantwortlichen bei Weitem übertrifft. Dazu Sabine Backus, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Fachgruppe für Rohstoffe und Entsorgungstechnik: "Wir freuen uns sehr, dass unsere Maßnahmen zur Bekanntmachung dieses attraktiven Studiengangs greifen und das Interesse der Schülerinnen und Schüler deutlich zunimmt. Eine schönere Bestätigung für unsere Arbeit kann man sich nicht wünschen!"

    Kleine Gruppen - große Unterstützung

    Im Gegensatz zum früheren Abschluss als Dipl.-Ing. Bergbau verlassen die Studierenden des Rohstoffingenieurwesens die RWTH Aachen heute als "Bachelor of Science" oder, wenn sie ihre akademische Ausbildung nach rund dreijähriger Studienzeit fortsetzen, nach weiteren zwei Jahren als "Master of Science".
    Die Umstellung auf das Bachelorsystem beinhaltet viele Neuerungen, durch die eine internationale Vergleichbarkeit von Studienleistungen und kürzere Studienzeiten ermöglicht werden, die aber aufgrund der größeren Stofffülle und der knapper bemessenen Studienzeit für die Erstsemester aller Fachrichtungen auch einige Hürden mit sich bringen.
    Die angehenden Rohstoffspezialisten profitieren hier von den auch jetzt noch sehr überschaubaren Studierendengruppen im Studiengang Rohstoffingenieurwesen. Ein von der Fachgruppe entwickeltes Erstsemesterprogramm hilft mit individueller Betreuung und Beratung über Anfangsschwierigkeiten hinweg, Studienberaterin Anna Weiß begleitet die Studierenden zudem vom ersten Semester bis zum Abschluss des Studiums. "Der Übergang von der Schule zur Universität fällt den meisten Studieneinsteigern schwer. Der Umgang mit Studienverlaufsplänen, Vorlesungsinhalten oder Prüfungsordnungen ist für viele der Studierenden Neuland und kostet am Anfang sehr viel Zeit. Hier versuche ich "Starthilfe" zu geben; aber auch während des weiteren Studiums helfe ich gerne, z. B. bei der Suche nach Praktika im In- oder Ausland."
    Für die Studierenden bedeutet das: kleine Lerngruppen, viel persönlicher Kontakt zu Kommilitonen und Dozenten und dank der qualifizierten Ausbildung ideale Chancen für einen spannenden Job in der weltweit agierenden Rohstoffbranche.

    Kontakt:
    Fachgruppe für Rohstoffe und Entsorgungstechnik
    RWTH Aachen
    Tel.: 0241-8094948
    Email: info@rohstoffe.rwth-aachen.de


    More information:

    http://www.rohstoffe.rwth-aachen.de


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    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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