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12/06/2007 14:25

Martin Carrier erhält Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Ingo Lohuis Informations- und Pressestelle
Universität Bielefeld

    Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnet Bielefelder Philosophen mit dem höchstdotierten deutschen Forschungsförderpreis aus

    Dr. Martin Carrier, Professor für Philosophie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld, erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, den mit 2,5 Mio. Euro höchstdotierten deutschen Forschungsförderpreis. Das teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft heute mit.

    Carrier lehrt und forscht seit 1998 an der Universität Bielefeld. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Wissenschaftsphilosophie. Er befasst sich intensiv mit Themen wie "Theoriewandel in der Wissenschaft" (was auch die Auseinandersetzung mit großen Persönlichkeiten der Wissenschaftsgeschichte wie Kopernikus, Kant oder Einstein umfasst) und "Intertheoretische Beziehungen". Hier stehen beispielsweise begriffliche Relationen zwischen unterschiedlichen Theorien, wie im Verhältnis von psychologischen und neurophysiologischen Theorien, oder Fragen wie "Geist-Gehirn" und "Leib-Seele" im Vordergrund. Sein aktueller Fokus liegt auf dem Thema "Wissenschaft im Anwendungskontext", das heißt auf der Frage, ob der starke Verwertungsdruck, dem die Wissenschaft ausgesetzt ist, Veränderungen der wissenschaftlichen Methode zur Folge hat. Unter anderem veröffentlichte er Monographien zu Kopernikus (2001) und zum Thema "Geist, Gehirn Verhalten. Das Leib-Seele-Problem und die Philosophie der Psychologie" (1989 gemeinsam mit Jürgen Mittelstraß), eine Einführung in die Wissenschaftstheorie (2006) sowie mehr als 80 Aufsätze.
    "Mit Professor Carrier zeichnet die Deutsche Forschungsgemeinschaft einen herausragenden Wissenschaftler aus, für den der Blick über Fächergrenzen ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit ist", so Professor Dieter Timmermann, Rektor der Universität Bielefeld. "Er steht damit ganz in der interdisziplinären Tradition der Bielefelder Forschung. Dieser Leibniz-Preis für
    Martin Carrier bestätigt wieder einmal die besondere Stellung der Geisteswissenschaften der Universität Bielefeld. Ich gratuliere ihm ganz herzlich und freue mich über diese großartige Auszeichnung."

    Martin Carrier, 1955 in Lüdenscheid geboren, studierte Physik, Philosophie und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er war bis 1994 an der Universität Konstanz tätig, wo er sich 1989 in Philosophie habilitierte. Ab 1994 war er Professor an der Universität Heidelberg, ehe er 1998 als Professor für Philosophie an die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld wechselte. Er ist Mitglied des
    Direktoriums des Zentrum für interdisziplinäre Forschung sowie des Vorstands des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld.
    Carrier gehört der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz an.

    Martin Carrier ist nach Thomas Zink (1992, Mathematik), Adrienne Héritier und Helmut Willke (gemeinsam 1994, Soziologie), Ute Frevert (1998, Geschichtswissenschaft), Gertrude Lübbe-Wolff (2000, Rechtswissenschaft), Helge Ritter (2001, Informatik) und Bernhard Jussen (2007, Geschichtswissenschaft) der achte Wissenschaftler der Universität Bielefeld, der den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis erhält.

    Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über die Preisträger trifft der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgrund einer Empfehlung des Nominierungsausschusses für das Leibniz-Programm.


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    Criteria of this press release:
    Philosophy / ethics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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