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Wissenschaft
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften stellt sich der interessierten Öffentlichkeit in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin - Professor Hans Mohr über "Wissenschaftliche Kompetenz und politische Verantwortung"
"Was wir derzeit am dringendsten bräuchten in unserem Land", so der Freiburger Biologe Professor Hans Mohr, "sind neue Verfassungsartikel, die dem Umstand gerecht werden, dass in der modernen Welt jedwede 'gute' Politik nur in enger Bindung an das wissenschaftlich gesicherte Wissen möglich ist." Ähnlich wie in Großbritannien, wo ein Wissenschaftler als "Chief Scientific Adviser" mit Kabinettsrang gewährleistet, dass die Stimme der Wissenschaft bei wichtigen politischen Fragen Gehör findet - könnte eine vergleichbare Institution auch in der Bundesrepublik Deutschland installiert werden.
Die Vortragsveranstaltung "Wissenschaftliche Kompetenz und politische Verantwortung" findet am 11. Dezember ab 19 Uhr in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin statt und wird gemeinsam von der Landesvertretung und Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Akademie des Wissenschaftsstandortes Baden-Württembergs, organisiert. Damit will die Akademie einen weiteren Beitrag zur Intensivierung ihrs Dialoges mit der Öffentlichkeit liefern.
Es sei Pflicht des Wissenschaftlers, so die Einschätzung von Akademiemitglied Mohr, mit seiner ganzen Autorität dem kognitiven Wissen in der Politik Geltung zu verschaffen. Nicht nur die Suche nach Erkenntnis bleibe ihm aufgegeben, sondern auch die Verpflichtung, sich jederzeit und überall zu diesem Wissen zu bekennen. Ausgehend von seinen Erfahrungen als Naturwissenschaftler und als Direktor an der Stuttgarter Akademie für Technikfolgenabschätzung geht Mohr anhand zweier Fallstudien, Klimawandel und grüne Gentechnik, der Frage nach, wie sich das oft verkrampfte Verhältnis von Politik und Wissenschaft verbessern ließe. "Das gesunde Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der modernen Welt ist ein reziprokes Vertrauensverhältnis unter dem Schirm der demokratischen Rechtsordnung: Das Vertrauen der Politik in die Sachkompetenz und Unbestechlichkeit der Wissenschaft und das Vertrauen der Wissenschaftler darauf, dass die Politik im modernen demokratischen Staat das Sachwissen als Grundlage von Entscheidungen respektiert."
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist eine der herausragenden Forschungseinrichtungen Baden-Württembergs, die interdisziplinäre Forschung ist eines ihrer Hauptanliegen. Die Forschungsprojekte der Akademie werden vorwiegend aus dem Akademienprogramm von Bund und Ländern finanziert und sind grundsätzlich von besonderer nationalstaatlicher Bedeutung. Zahlreiche Projekte wie die Sicherung von Felsbildern und Inschriften entlang der alten Seidenstraße oder die Aufarbeitung und Interpretation monumentaler buddhistischer Inschriften in Nordchina zeugen von den zahlreichen internationalen Beziehungen der Akademie. Daneben fördert sie mit einem umfangreichen Programm (WIN-Kolleg) den wissenschaftlichen Nachwuchs. Mit ihren 23 Forschungsstellen und etwa 200 Mitarbeitern leistet die Heidelberger Akademie der Wissenschaften einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung. Die von ihr publizierten Wörterbücher, Editionen und Werkausgaben sind für die Forschung in vielen Disziplinen unentbehrlich.
Aber auch den wissenschaftstheoretischen Themen unserer Zeit gilt das besondere Interesse der Akademie. Zum Beispiel hat Hans Mohr kürzlich eine vielbeachtete Studie zum Thema "Strittige Themen im Umfeld der Naturwissenschaften" als Akademieschrift veröffentlicht.
Datum: 11. Dezember 2007
Beginn: 19 Uhr
Ort: Landesvertretung Baden-Württemberg, Tiergartenstraße 15, 10785 Berlin, Baden-Württemberg-Saal
Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Um eine Akkreditierung von Journalisten wird gebeten.
Rückfragen bitte an:
Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Telefon: 06221 / 54 34 00
Fax: 06221 / 54 33 55
E-Mail: johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de
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Source: (Foto: Akademie/Oestergaard)
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Law, Mathematics, Media and communication sciences, Physics / astronomy, Politics, Social studies
transregional, national
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