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12/07/2007 14:29

Fachbereichstag der Fachhochschulen im Agrarbereich

Dipl.-Soz.Wiss. Birgit Geile-Hänßel Presse- und Informationsstelle
Fachhochschule Südwestfalen

    Fachhochschulen stehen für anwendungsbezogene Forschung und direktem Transfer mit der Praxis

    Im November 2007 waren an den Fachhochschulen im Agrarbereich insgesamt 3885 Studierende in den agrarwirtschaftlichen Diplom- oder Bachelorstudiengängen eingeschrieben (Vorjahr 3851). Hinzu kommen noch 217 Studierende in Masterstudiengängen. Diese Zahlen wurden jetzt auf dem Fachbereichstag, dem bundesweiten Zusammenschluss aller 11 Fachhochschulen im Agrarbereich, bekannt gegeben.

    "Nach teilweise starken Zuwächsen, die an einzelnen Fachbereichen zu deutlicher Überlast geführt haben, hat die Mehrzahl der Standorte inzwischen örtliche Zulassungsbeschränkungen eingeführt" erläutert Prof. Dr. Hans-Ulrich Hensche, Vorsitzender des Fachbereichstages und Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. "Nur so konnten wir bei gegebenen Lehrkapazitäten die anerkannte Studienqualität auch weiterhin sichern." Aufgrund der weiterhin sehr guten Berufsaussichten haben einige Standorte die Zulassungszahl in diesem Jahr aufgestockt, so dass für das laufende Wintersemester mit 957 Bachelor- und Diplomstudierenden mehr Erstsemester zu verzeichnen sind als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Masterstudierenden konnte von 25 im Vorjahr auf jetzt 60 Studierende erhöht werden.

    Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Umstellung auf Bachelor-Master-Angebote weit fortgeschritten ist. "Vermutlich sind in diesem Jahr letztmalig Einschreibungen in Diplomstudiengängen erfolgt", meint Hensche. Mit einem Bündel von Maßnahmen werde sichergestellt, dass der Bachelor-Abschluss der bewährten Qualität des Fachhochschuldiploms entspreche. Dort , wo die Kapazitäten ausreichten und/oder Kooperationspartner zu Verfügung stünden, seien anwendungsorientierte Masterangebote bereits akkreditiert oder in der Planung. Damit eröffnet sich sowohl für Universitäts- als auch für Fachhochschulabsolventen die Möglichkeit, sich für den Masterabschluss je nach Interesse entweder anwendungsbezogen an einer Fachhochschule oder mehr grundlagenorientiert an einer Universität weiter zu qualifizieren. Diese Wechselmöglichkeiten zwischen den Hochschultypen sind aus Sicht von Prof. Hensche ein echtes Plus der Umstellung auf gestufte Studiengänge.

    Die hohen Einschreibezahlen der letzten Jahre schlagen sich inzwischen in einen weiteren Zuwachs der Absolventen nieder: Im Studienjahr 2006/2007 konnten 630, darunter 51 Masterabsolventen, ihr Studium abschließen, gegenüber 557 im Vorjahr.

    Nach Einschätzung von Prof. Hensche setzt sich der Fachhochschul-Bachelor im Agrarbereich am Arbeitsmarkt zügig auf dem Niveau des bisherigen Fachhochschul-Diploms durch. Letzte Zweifel auf Arbeitgeberseite würden schnell durch die Leistungsfähigkeit und-bereitschaft der Absolventen ausgeräumt. Die Erfahrungen würden dafür sorgen, dass künftig bei Einstellungen noch stärker darauf geachtet werde, an welcher Hochschule die Bewerber studiert hätten.

    Aus Sicht des Fachbereichstags benötigen die Masterstudiengänge noch eine Anlaufzeit, um sich stärker am Markt zu etablieren. Gründe werden darin gesehen, dass derzeit erst wenige Absolventen den Bachelor-Abschluss besitzen, der Arbeitsmarkt zur Zeit so attraktiv ist, dass Zusatzqualifikationen für nicht erforderlich gehalten werden und der Wechsel von Universitäts-Bachelorn zu einem angewandten Masterstudiengang an einer Faschhochschule noch nicht häufig praktiziert wird. Gängige Praxis hingegen ist die Zulassung zum Höheren Dienst für FH-Masterabsolventen. Jetzt gelte es, die Gleichstellung mit dem Universitätsmaster konkret in jedem Einzelfall am Arbeitsmarkt durchzusetzen. "Das beste Argument sind Abolventen, deren Kompetenz überzeugt", ist sich Prof. Hensche sicher.

    Vor dem Hintergrund der anhaltenden politischen Debatte um die Zukunft der Agrarforschung stellt der Vorsitzende des Fachbereichstags die Rolle der agrarischen Fachhochschulen in den Bereichen anwendungsbezogene Forschung und Transfer mit der Praxis heraus. Wenn Mittel für eine flexible Entlastung forschungsaktiver Professoren von den Lehrverpflichtungen und für Verbesserungen bei der Ausstattung mit Mitarbeitern bereit gestellt würden, so Prof. Hensche, wäre das höchst effizient. Das zeige auch der kluge Umgang mit Studienbeiträgen. Dort, wo sie den Fachbereichen zur Verfügung stünden, sei insbesondere in Mitarbeiter und in Ausstattung investiert worden. Trotz der gegebenen Überlast habe das deutliche Verbesserungen der Qualität der Lehre gebracht. "Gleiche Effekte lassen sich in den agrarwirtschaflichen Fachbereichen der Fachhochschule bei der Forschung realisieren", ist er überzeugt. Das könne aber nur funktionieren, wenn die grundlagenorientierten und theoriebasierten Agrarfakultäten an Universitäten in hinreichender Zahll stabilisiert würden. Die Fachhochschulen seien in vielfältiger Form auf die Zusammenarbeit mit den Universitäten angewiesen.


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    Criteria of this press release:
    Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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