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Wissenschaft
Neue Entwicklungen in verschiedenen Forschungsbereichen wie BSE, Antibiotika-Resistenzen und die HIV/AIDS-Verbreitung in Europa präsentieren deutsche und japanische Forscher auf dem sechsten Kitasato-Koch-Symposium am 7. September 2000 im RKI. Die alle zwei Jahre abwechselnd in Deutschland und Japan stattfindende gemeinsame Tagung des Kitasato-Instituts, Tokio, und des Robert Koch-Instituts, Berlin, erinnert an die Zusammenarbeit Robert Kochs mit seinem erfolgreichen Schüler Shibasaburo Kitasato und dient dem internationalen wissenschaftlichen Dialog.
Ende des 19. Jahrhunderts war Europa das Zentrum der neuen medizinischen Diszip-linen Mikrobiologie und Bakteriologie - mit dem "Entdecker der Mikroben" Robert Koch als herausragendem Wissenschaftler und Arzt. Wissenschaftler aus aller Welt kamen nach Berlin, um sich aus erster Hand über die neuen Möglichkeiten der Infektionsbekämpfung zu informieren. Einer von ihnen war der begabte Mediziner Shibasaburo Kitasato, der von 1886 bis 1892 bei Robert Koch und Emil von Behring forschte. Kitasato entdeckte den Tetanus-Erreger (das Bakterium Clostridium tetani) und entwickelte zusammen mit von Behring die wegweisende Serumtherapie zur Behandlung infizierter Patienten, einem inzwischen häufig verwendeten Verfahren zur passiven Immunisierung. Es war Kitasato, der bei einem Pestausbruch Ende des 19. Jahrhun-derts zusammen mit dem Schweizer Tropenarzt Yersin den bakteriellen Pesterreger isolierte. Nach der Rückkehr nach Japan wurde Kitasato zum Leiter eines neuen Instituts für Infektionsmedizin berufen.
Kitasato ebenso wie Koch und ihre Institute in Tokio bzw. Berlin standen und stehen für den Ansatz, durch wissenschaftliche Expertise Gesundheitsrisiken, Krankheitsur-sachen, Therapie- und Präventionsmöglichkeiten verlässlich zu bewerten sowie Politik und öffentliches Gesundheitswesen kompetent zu beraten. Im Gegensatz zum RKI als zentraler Einrichtung des Bundes im Bereich der öffentlichen Gesundheitsvorsorge ist das Kitasato-Institut heute ein mit einem Krankenhaus assoziiertes privates For-schungszentrum für Infektionskrankheiten, Krebs, Immunologie und Therapie.
Die Themen des diesjährigen Symposiums - die Vorträge werden in englischer Sprache gehalten - sind vielfältig: BSE/vCJD (die neue Variante der Creuzfeldt-Jakob-Krankheit), Resistenzen gegen Antibiotika durch Einsatz in der Tiermast, die Auswirkungen von Antibiotika auf die Darmflora von Kleinkindern, die Trends der HIV/AIDS-Verbreitung in Deutschland und Europa, ein neu entdecktes System zur Übertragung von Virulenzfaktoren sowie die Rolle so genannter Peyerscher Plaques im Immunsystem.
Das vollständige Programm ist beigefügt. Die Abstracts der Vorträge können bei der Pressestelle angefordert werden.
6. Gemeinsames Symposium
Kitasato -Institut / Robert Koch-Institut
Donnerstag, 7. September 2000
Robert Koch-Institut, Hörsaal
Nordufer 20, 13353 Berlin
Begrüßung:
9:30 Prof. Dr. Reinhard Kurth
Direktor des Robert Koch-Instituts
Prof. Dr. Satoshi Omura
Präsident des Kitasato-Instituts
H.E. Kunisada Kume
Botschafter von Japan, Berlin
Ulrike Riedel
Bundesministerium für Gesundheit
Vormittags-Session
Leitung: Prof. Dr. Reinhard Burger
10:15 Dr. Akio Abe
"Bacterial type III secretion system:
Delivering virulence factors into the host cell"
10:55 Dr. Ingo Klare
"Molecular ecology and epidemiology of antibiotic resistance in
Enterococcus faecium"
11: 35 - Kaffeepause -
11:50 Prof. Dr. Keisuke Sunakawa
"The effects of antibiotics on the intestinal bacterial flora in children"
12: 30 Diskussion
- Mittagspause -
Nachmittags-Session
Leitung: Prof. Dr. Georg Pauli
13:30 Dr. Ulrich Marcus
"Recent trends in the HIV/AIDS epidemic in Germany and Europe"
14:10 Dr. Hiroshi Serizawa
"The regulation of lymphocyte migration in gut-associated lymphoid tissue (GALT)"
14:50 Dr. Michael Baier
"BSE, vCJD and Scrapie: Current developments"
15:30 Diskussion
Criteria of this press release:
Biology, Information technology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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