idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/17/2007 13:53

Augentumore: Bestrahlung rettet Sehvermögen

Kerstin Endele GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    1000. Charité-Patientin am Hahn-Meitner-Institut behandelt

    Berlin, 17. Dezember 2007. Augenärzte und Strahlentherapeuten der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben jetzt die 1000ste Patientin am Teilchenbeschleuniger des Hahn-Meitner Instituts (HMI) behandelt. Der Beschleuniger liefert einen Protonenstrahl, der den Augentumor zerstört, das umliegende gesunde Gewebe aber schont. "Im Unterschied zu einer konventionellen Strahlentherapie lässt sich die Wirkung der Protonen sehr genau auf den Tumor beschränken", erklärt Prof. Michael Foerster, Leiter der Klinik für Augenheilkunde am Charité Campus Benjamin Franklin. "So kann mit dem Verfahren in der Mehrzahl der Fälle die Sehkraft des erkrankten Auges gerettet werden." Die Kooperation zwischen der Charité und dem HMI besteht seit 1998. Seit Beginn dieses Jahres steht das Gerät, das ursprünglich für physikalische Experimente aufgebaut wurde, ausschließlich für die Charité zur Verfügung. Es ist bis heute die einzige derartige Behandlungsmöglichkeit in Deutschland.

    In den ersten Jahren behandelten die Augenärzte der Charité nur die so genannten Aderhaut-Melanome mit dem Protonenstrahler. Dann entdeckten sie, dass die Therapie auch bei Gefäß- und Netzhauttumoren gut funktioniert. Auch deswegen stieg die Zahl der Patienten rasch an. Im Herbst 2004 kam der 500ste Patient. Jetzt hat sich die Zahl erneut verdoppelt. Dennoch ist die Therapie noch nicht ausreichend bekannt. Die Jubiläums-Patientin Birgit Petzold* aus dem sächsischen Oschatz erfuhr nur dank eigener Initiative, dass sich ihr erkranktes Auge auf diese Weise retten ließe. Nicht etwa ihr behandelnder Arzt hatte sie auf die Methode hingewiesen, sondern eine Bekannte stieß im Internet darauf.

    Die Charité und das HMI haben das Verfahren kontinuierlich weiter verbessert. "Seit anderthalb Jahren ist ein neues Programm für die Therapieplanung im Einsatz", erläutert Dino Cordini, einer der zuständigen Medizin-Physiker. Mit einem solchen Programm bestimmen Physiker und Ärzte, welche Bereiche im Auge eines Patienten wie stark bestrahlt werden müssen. Das HMI entwickelte das Programm zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Damit kann man den Strahl viel genauer an Lage und Form des Tumors anpassen, so dass weniger gesundes Gewebe mitbestrahlt wird. "So nutzen wir die Eigenschaften der Protonen noch besser aus", betont Cordini. Die Augenklinik der Charité hat zudem das Operationsverfahren perfektioniert, mit dem große, im Protonenstrahler behandelte Tumoren anschließend entfernt werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Abbauprodukte das Auge nicht schädigen.

    * Die Patientin steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung. Fotos aus der Behandlung finden Sie auf http://www.hmi.de/pr/aktuell/1000/bilder.html.

    Kontakt:
    Kerstin Endele
    Leiterin Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation
    Charité - Universitätsmedizin Berlin
    Tel.: 030 - 450 570 401
    kerstin.endele@charite.de

    Dr. Ina Helms
    Pressesprecherin
    Hahn-Meitner-Institut Berlin
    Tel.: 030 - 8062 2034
    ina.helms@hmi.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Mathematics, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).