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Wissenschaft
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Fachrichtung Psychologie und dem Neurozentrum in Homburg ein bundesweit einmaliges Internationales Graduiertenkolleg im Bereich der Kognitionsforschung bewilligt: Für einen Zeitraum von viereinhalb Jahren und mit einer Fördersumme von 2,9 Millionen Euro werden in der ersten Förderperiode 13 deutsche und elf chinesische Doktoranden sowie mehrere Post-Doktoranden ausgebildet. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking wird gleichzeitig in Deutschland und China vor Ort untersucht, wie Lern- und Gedächtnisprozesse durch Lebensumwelten geformt und an diese angepasst werden. Titel des Projekts: "Adaptive Minds: Neurale und umgebungsbedingte Rahmenbedingungen des Lernens und des Gedächtnisses".
Lässt man eine europäische und eine asiatische Versuchsperson dieselben Bilder betrachten, werden sie anschließend unterschiedliche Dinge beschreiben und anders gewichten. Was dabei genau zu diesen voneinander abweichenden Ergebnissen führt, ist auf die Umwelt und die kulturelle Prägung zurückzuführen. Und wie diese Faktoren auf das Denken in seinen Facetten Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis und Sprache Einfluss nehmen, erforscht die Kognitionswissenschaft. Bisher ist noch wenig über die Mechanismen bekannt, wie die umgebungsbedingte Erfahrung die Denk-Prozesse steuert und formt. Mit dem im April 2008 startenden Internationalen Graduiertenkolleg möchten Wissenschaftler aus der Psychologie genau das unter die Lupe nehmen - sprich: dem Hirn beim Denken zuschauen. Praktisch geschieht dies mit der Hirnstrommessung mittels EEG oder durch die funktionelle Kernspintomografie.
Durch die kulturvergleichende Perspektive erwarten sich die Wissenschaftler eine hohe Synergie beider Forschungsteams bei der Untersuchung der Fragestellung, wie westliche und fernöstliche Kulturformen Lern- und Gedächtnisprozesse und deren neurale Organisation beeinflussen. Jeder der beteiligten Doktoranden soll jeweils für ein halbes Jahr in China bzw. Deutschland forschen, um eigene, wichtige Kulturerfahrungen zu machen.
Die Arbeit der Forscherinnen und Forscher in Saarbrücken und Peking ist in erster Linie Grundlagenforschung. Deren Ergebnisse können später unter anderem dazu dienen, Lernmedien bzw. -programme zu entwickeln, die beispielsweise den Erwerb einer neuen Sprache unterstützen.
Kontakt
Prof. Dr. Axel Mecklinger (Sprecher des Graduiertenkollegs)
Experimentelle Neuropsychologie der UdS
E-Mail: mecklinger@mx.uni-saarland.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
regional
Science policy, Studies and teaching
German
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