idw - Informationsdienst
Wissenschaft
54/1996 Hamburg, 13.12.1996
Schlank, transparent, klare Verantwortlichkeiten
Neue Leitungs- und Entscheidungsstruktur beschlossen
Durch die Einrichtung von Leistungsbereichen, die Reduzierung von Ausschüssen sowie eine stärkere Vernetzung von Lehrkörper, Studierenden und Verwaltung will die Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) ihre Handlungsfähigkeit verbessern. Dies beschloß der Senat der HWP am gestrigen Donnerstag.
Hamburgs kleinste staatliche Universität trägt damit einer häufig geäußerten Kritik an der Schwerfälligkeit der akademischen Selbstverwaltung Rechnung. Die bundesdeutschen Hochschulen sind demokratisch organisiert, d.h. die Vorbereitung von Entscheidungen und die Entscheidungen selbst werden in Gremien von gewählten VertreterInnen getroffen. Doch es gibt zuviele Ausschüsse, zu wenig klare Verantwortlichkeiten und Effizienz. Diese Nachteile werden inzwischen als lähmend und innovationsfeindlich empfunden. Die HWP hat ein Modell entwickelt, bei dem das demokratische Prinzip erhalten bleibt und zugleich stärkere Management-Mechanismen wirksam werden.
Wie sieht dieses Modell praktisch aus? 12 bestehende Ausschüsse werden in vier neuen Leistungsbereichen zusammengefaßt. Die Leistungsbereiche bearbeiten die Felder "Lehre, Studium, Prüfungen", "Forschung, Wissenschaftlicher Nachwuchs, Wissenstransfer", "Internationale Beziehungen" und "Weiterbildung". Die Vorteile sind eine Straffung der Arbeitsabläufe, konzentriertere Gremienarbeit und eine verbesserte Kommunikation. Die Vorsitzenden der vier neuen Leistungsbereiche sind dem Hochschulsenat der HWP gegenüber rechenschaftspflichtig. Dadurch erhöht sich die persönliche Verantwortlichkeit. Die Hochschulmitglieder haben klare AnsprechpartnerInnen und keinen unübersichtlichen Gremiendschungel. Das schafft insbesondere für die Studierenden eine größere Transparenz.
Die personelle Zusammensetzung der Leistungsbereiche ist interdisziplinär, d.h. aus jedem Fachbereich ist ein Mitglied vertreten, die Studierenden erhalten zwei Sitze (Ausnahme: Leistungsbereich Lehre, Studium, Prüfungen vier Sitze) und die Verwaltung einen Sitz. Insgesamt umfaßt ein Leistungsbereich acht Mitglieder. Bislang konnte es vorkommen, daß bestimmte Fachdisziplinen in den Ausschüssen gar nicht oder nur wenig vertreten waren. Durch die Interdisziplinarität soll eine bessere Vernetzung erzielt werden, die sich positiv auf die hochschulinterne Kommunikation auswirken soll.
Die neue Leitungs- und Entscheidungsstruktur ist eines von vielen Reformpro-jekten, die die HWP im Rahmen ihrer seit anderthalb Jahren andauernden Profil-Disdkussion entwickelt hat.
Criteria of this press release:
Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Law, Oceanology / climate, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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