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Wissenschaft
Das Internet wird als Plattform auch im Dienstleistungsbereich immer wichtiger. Die Frage, welche Herausforderungen und Chancen web-basierte Dienste bergen, ist deshalb sowohl in der Forschung als auch in der Praxis ein relevantes Thema. Grund genug, auf dem sechsten Innovationsforum der Veranstaltungsreihe "Innovative Dienstleistungen auf dem Weg zur Weltspitze", das am 31. Januar mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Partner vor Ort stattfand, einmal die neuesten Entwicklungen und Forschungsansätze in diesem Bereich vorzustellen. Die geladenen Experten präsentierten dabei nicht nur theoretische Ansätze sondern auch Beispiele aus der Praxis, die schon heute erfolgreich umgesetzt werden.
Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald, Projektleiter der Veranstaltungsreihe, von der TU München sagte zur Eröffnung: "Ziel des Forums ist es, anhand der exzellenten Beispiele, die hier vom KIT präsentiert werden, die herausragenden Erfolge von Dienstleistungsforschung und -förderung in Deutschland sichtbar zu machen. Wir wollen aufzeigen, dass sich durch die Entwicklung in den letzten Jahren beeindruckende Chancen für die Umsetzung von Dienstleistungsideen ergeben haben", so Reichwald. "Das BMBF hat mit der 1995 gestarteten Initiative "Dienstleistungen für das 21. Jahrhundert" und dem Förderprogramm "Innovative Dienstleistungen" daran einen maßgeblichen Anteil."
Der erste Teil des Forums stand unter dem Titel "Internet der Dienste". Hier referierte unter anderem Dr. Carsten Holtmann vom FZI (Forschungszentrum Informatik) zum Thema "Service Science - Interdisziplinarität in der Dienstleistungsforschung". Bei diesem Ansatz werden mehrere Disziplinen mit gemeinsamer Zielsetzung kombiniert. Ziel ist es, eine "Dienstleistungswissenschaft" zu etablieren, welche unter anderem den spezifischen Knowhow -Bedarf von wissensintensiven Organisationen zum Programm der wissenschaftlichen Forschung macht. Innovation erwächst dabei nicht mehr ausschließlich aus der detaillierten Kenntnis einzelner universitärer Fachgebiete, sondern aus der Fähigkeit zur multiperspektivischen Kombination. Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist "Stroke Angel". Ein neues System mit dessen Hilfe die schnelle und kompetente Versorgung von Schlaganfall-Patienten gesichert werden soll. Das FZI übernimmt hierbei die Aufgabe der Dokumentation und anschließenden Datenauswertung des Projektverlaufs.
In seinem Vortrag zum Thema "Cloud Computing" stellte Prof. Dr. Frank Leymann von der Universität Stuttgart seine Vision der Bedeutung von Services und deren zukünftigen Einfluss auf die IT-Industrie dar. Die Berechnungen und Speicherung von Daten wandert hier von PCs und traditionellen Servern in eine "Cloud" von Rechnern, das heißt, dies ist sowohl eine Plattform für die Bereitstellung und Konfiguration eines Netzwerks von Servern und Ressourcen als auch eine Anwendung für Nutzer abrufbarer Dienste im Internet.
Der zweite Teil des Forums stand unter dem Titel "Markt als Dienst". Hier waren zum Beispiel die Vorteile des elektronischen Handels, der an der Stuttgarter Börse im letzten Jahr eingeführt wurde, Thema. Diese stellte Oliver Hans, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse, vor. Im Stuttgarter Marktmodell sind dabei die Vorzüge des elektronischen Handels und des betreuenden Expertenhandels miteinander verbunden. Somit profitiert der Anleger von den Vorteilen beider Ansätze. Die Stuttgarter Börse hat eine Vorreiterrolle bei Innovationen im Wertpapierhandel mit besonderem Fokus auf Privatanleger.
"Energie-Märkte der Zukunft - Neue Dienste schaffen Werte" war der Leitgedanke von Hellmuth Frey der EnBW AG. Er stellte in seinem Referat unter anderem das Forschungsprojekt "Strompreissignal an der Steckdose" vor. Mit diesem Projekt hat die EnBW einen innovativen Ansatz für die Optimierung des Energiesystems entwickelt, der die Stromerzeugung und auf lange Sicht die Stromverteilung effizienter und sicherer machen soll. Ausgewählte Kunden beim Pilotversuch in Baden-Württemberg erhalten dabei täglich aktuell einen börsenorientierten Strompreis. Sie können ihre Energiekosten senken, indem sie ihre Geräte dann benutzen, wenn der Strom günstig ist.
Ferner präsentierte Stefan Luckner von der Universität Karlsruhe das Thema "Prognosemärkte als Managementinstrument beim Dienstleistungsexport". Diese virtuellen Wertpapiermärkte werden auf einer elektronischen Plattform implementiert. Sie können als Instrument zur Bewertung und Entwicklung von Dienstleistungen eingesetzt werden. Mit Prognosemärkten können zum Beispiel die Marktchancen von Dienstleistungen in bestimmten Regionen beurteilt werden.
Alles in allem wurde bei dieser Veranstaltung deutlich, dass sich in Deutschland mit Unterstützung des BMBF Dienstleistungsexzellenz in Wissenschaft und Wirtschaft etabliert hat.
Kontakt:
Antje Sauerland
Public Relations
Tel.: 0341/98 51 664
E-Mail: antje.sauerland@hhl.de
http://innofor.clicresearch.de/
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Information technology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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