idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/12/2008 14:23

Technische Universität Dresden baut ein neues Akustiklabor - Grundlagen- und Anwendungsforschung stehen im Mittelpunkt

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Es war ein Besuch bei ihrem Fachkollegen Karlheinz Brandenburg am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie in Ilmenau, der Prof. Ute Jekosch die realistische Wirkung virtueller Schallquellen eindrucksvoll demonstrierte. Als ein virtueller akustischer Geist mittels der so genannten Wellenfeldsynthese durch den Raum wanderte, spitzte ihr Hund die Ohren und schnappte schließlich danach, als er ihm vermeintlich zu nahe kam.

    Inzwischen hat das neue Dresdner Multimodale Messlabor, dessen Baumaßnahmen und technologische Einrichtung mit Berufungsmitteln von mehr als einer Million Euro unterstützt werden, Gestalt angenommen. Immerhin zwei Etagen hoch, zwängt sich das Labor in den ehrwürdigen Barkhausen-Bau der Universität. Der Raum wird ausgestattet mit einem Audioreproduktionssystem und einer Bewegungsplattform zur Erzeugung plausibler audio-taktiler virtueller Realitäten. Die akustische Komponente ist das vom Fraunhofer-Institut entwickelte IOSONO-System, das in den nächsten Monaten eingebaut wird. Noch in diesem Sommer werden die Dresdner Akustiker mit ersten Forschungsvorhaben beginnen können.

    Die Forschungsprojekte werden sowohl anwendungs- als auch grundlagenorientiert sein. Die Grundlagenforschung rankt sich um verschiedene Möglichkeiten, die das Multimodale Labor bietet: Sie sind bezogen auf die technische Simulation (Wie simuliere ich überhaupt bestimmte akustische Szenarien experimentell so, dass sie realitätsnah sind und konfliktlos wahrgenommen werden?), auf die Qualitätsbeurteilung und -messung von virtuellen Realitäten (Welche Fragen sollte ich einer Versuchsperson stellen, ohne sie dadurch aus ihrer Scheinwelt zu reißen?) und auf die Nutzung der Simulationsmöglichkeiten für weitere wissenschaftliche Zusammenhänge (Was hören wir Menschen denn eigentlich, wenn wir akustisch und gleichzeitig auch vibratorisch beschallt werden?).

    In virtuellen Räumen will Prof. Jekosch zum Beispiel bestimmte Lebenssituationen generieren und untersuchen, wie Menschen darauf hörend und fühlend bzw. tastend reagieren. Daraus sollen dann quasi-intuitiv zu verarbeitende akustische "Ereignisse" geschaffen werden, die den Menschen kommunikativ und informativ bei komplizierten Arbeiten, etwa der Steuerung eines Fahrzeugs, unterstützen. Auch Aspekte der Lärmwahrnehmung, -beurteilung und -messung in typischen Lebenssituationen werden untersucht, aber hier gibt es noch viele Klippen zu umschiffen. "Wir müssen zunächst erforschen, was uns verschiedene akustisch-vibratorische Ereignisse bedeuten. Bestimmte ängstigen uns, andere fordern unsere Aufmerksamkeit. Dahinter steckt ein System, denn wir reagieren ja doch alle irgendwie gleichartig darauf. Es geht uns darum, dieses System zu ergründen und für die Informations- und Kommunikationstechnik nutzbar zu machen", so Prof. Jekosch. Aber wie immer steckt der Teufel auch hier im Detail. "Die Frequenzwahrnehmung bei Ganzkörperschwingungen ist beispielsweise noch nie richtig beschrieben worden. Entsprechend bezieht sich ein weiterer Forschungsschwerpunkt auf die Grundlagen der taktilen Schallwahrnehmung und dem Zusammenwirken von Hören und Tasten."

    Informationen für Journalisten: Prof. Dr. phil. Ute Jekosch, Tel. +49 351 463-34463, Mobil 0176 51176211 (während der Tagung auch über Tagungsbüro: 0351 4866410), E-Mail: daga08.info@ias.et.tu-dresden.de, http://2008.daga-tagung.de/


    Images

    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).