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04/08/2008 08:07

www.massviolence.org

Dr. Regine Klose-Wolf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hamburger Institut für Sozialforschung

    Enzyklopädie über Massengewalt geht ins Netz

    Am 3. April 2008 wurde in Anwesenheit von Simone Veil, der ehemaligen Ministerin und Präsidentin des Europaparlaments, die weltweit erste Online-Enzyklopädie über Massengewalt http://www.massviolence.org in einem feierlichen Akt in der Universität Sciences-Po in Paris freigeschaltet.

    Die Enzyklopädie wurde seit 2004 von einer internationalen Gruppe von Forschern unter der Leitung des Historikers und Politologen Prof. Jacques Sémelin, Forschungsdirektor am CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique), vorbereitet und entwickelt.

    Die Enzyklopädie ist ein einzigartiges Projekt. Sie ist die erste im WWW verfügbare Datenbank, die sich inhaltlich vornehmlich auf Massengewalt im 20. Jahrhundert bezieht. Sie enthält einen länderspezifischen chronologischen Index, verschiedene Fallstudien, ein Glossar, theoretische Beiträge sowie interaktive Karten und Illustrationen. Die Datenbank wird kontinuierlich vervollständigt und ergänzt.

    Die Arbeitsgruppe entschied sich für die Verwendung des Begriffs der Massengewalt, da er neutraler und weiter gefasst ist als der Genozidbegriff. Der Begriff Massengewalt erstreckt sich auch auf Erscheinungsformen menschlicher Destruktivität, deren Gründe in erster Linie politischer, sozialer, religiöser oder kultureller Natur sind. Aggressionshandlungen zwischen Kombattanten sind jedoch von ihm nicht erfasst, wohl aber Gewalthandlungen in Kriegs- oder Friedenszeiten, die die Zivilbevölkerung direkt oder indirekt in großem Ausmaß treffen.

    Die verschiedenen Einträge der Enzyklopädie werden ausschließlich von anerkannten Wissenschaftlern verfasst und vor ihrer Freischaltung sorgfältig geprüft. Einträge, etwa von Besuchern der Seite, sind nicht möglich, wodurch eine Instrumentalisierung der Inhalte zu politischen Zwecken oder im Sinne von spezifischen Interessen einer Gemeinschaft ausgeschlossen werden sollen.

    Das Projekt ist an der Universität Sciences-Po und der dortigen Forschungsstelle des CERI (Centre d'Etudes et de Recherches Internationales) angesiedelt und wird u. a. vom CNRS und von der Stiftung "Mémoire de la Shoa" unterstützt. Weitere Partner des Projekts sind das Hamburger Institut für Sozialforschung, die Communauté urbaine du grand Nancy und das Mémorial von Caen.

    Das Internationale akademische Advisory Board hat 29 Mitglieder, das Steering Committee besteht aus 14 Mitgliedern, unter ihnen ist auch Dr. Gerd Hankel vom Hamburger Institut für Sozialforschung. Informationen über die Mitglieder der einzelnen Gremien finden Sie unter: http://www.massviolence.org/pages/about_us.htm

    Alle Beiträge der Enzyklopädie liegen auf Englisch vor. Es ist zudem beabsichtigt, die Informationen zu einem Land auch in der jeweiligen Landessprache zugänglich zu machen.

    Die Enzyklopädie richtet sich nicht nur an Forscher, Lehrende und Studenten, sondern auch an Journalisten, Juristen, Mitglieder humanitärer Organisationen, Experten für internationale Beziehungen und selbstverständlich an jeden, der sich für eine analytische Darstellung eines Massakers interessiert. Die Enzyklopädie ist auch ein Ort der Erinnerung: an die destruktiven Seiten der Menschheitsgeschichte.

    Die Seite ist frei zugänglich und kostenlos. Daher ist das Projekt auf öffentliche und private Unterstützung und Spenden angewiesen.

    Sollten Sie weitere Informationen benötigen oder ein Kontakt zu den Organisatoren der Website wünschen, wenden Sie sich bitte an:

    Hamburger Institut für Sozialforschung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
    Dr. Regine Klose-Wolf
    Mittelweg 36, 20148 Hamburg
    0049-40-414097-12, EMAIL presse@his-online.de

    oder an:

    Online Encyclopedia of Mass Violence, Sciences-Po/CERI, Project Manager, Nathalie Tenenbaum
    56 rue Jacob, 75006 Paris, France
    0033-1-58 71 70 32, EMAIL nathalie.tenenbaum@massviolence.org


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Scientific Publications
    German


     

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