idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/30/2008 14:15

Zahnimplantologie auf dem Vormarsch: Qualitätssicherung ist wichtig

Dipl. Biol. Barbara Ritzert ProScience Communications, die Agentur für Wissenschaftskommunikation GmbH
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Neuesten Berechnungen der Deutschen Gesellschaft für Implantologie zufolge setzen Zahnärzte in Deutschland in diesem Jahr schätzungsweise 950000 Implantate, 350 000 mehr als vor zwei Jahren. Etwa 80 Prozent der Implantate werden von 20 Prozent der implantierenden Zahnärzte gesetzt: Die Implantologie wird zu einer Domäne für Zahnmediziner, die auf diesem Gebiet anspruchsvolle Fortbildungen wie das Curriculum Implantologie der DGI oder das Zusatzstudium zum Master of Science in Oral Implantology absolviert haben und sich regelmäßig fortbilden. Diese Qualitätssicherung ist für die Implantologie wichtig betonen Experten der DGI bei einer Pressekonferenz in Frankfurt. Patienten sollten daher auf solche Qualifikationen ihres Behandlers achten.

    Geht es um die "Dritten" steigt das Interesse der Patienten an der Implantologie. Viele sind inzwischen auch gut über die modernen Möglichkeiten informiert. Eine aktuelle Umfrage bei mehr als 600 Patienten zeigt, dass 73 Prozent sich von implantatgetragenem Zahnersatz eine bessere Lebensqualität erwarten und mehr als 80 Prozent wünschen sich, wieder kraftvoll zubeißen zu können. Dies geht in den meisten Fällen in Erfüllung: Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Patienten zufriedener sind und weniger Probleme beim Essen, Sprechen, Küssen und sexuellen Aktivitäten haben.

    Patienten wollen von Spezialisten behandelt werden.

    Aus allen bisherigen Patienten-Umfragen geht auch hervor, dass eine überwältigende Mehrheit der Befragten - 90 Prozent - von einem Spezialisten behandelt werden will. Da im Rahmen des Zahnmedizin-Studiums indes nur die theoretischen Grundlagen der Implantologie gelehrt werden können, spielt die Fortbildung der Zahnärzte auf diesem Gebiet eine große Rolle. "Die Implantologie kann man sich jedoch nicht nebenbei an einem Wochenende aneignen", erklärt Professor Günter Dhom, Ludwigshafen, Präsident der DGI.

    Seit 1998 bietet die DGI darum das Curriculum Implantologie an. Dieses war die erste bundesweite strukturierte und zertifizierte Fortbildung in der deutschen Zahnmedizin überhaupt. Die führenden Köpfe des Fachs vermitteln den Teilnehmern in ihren Kliniken und Praxen in ganz Deutschland Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten der modernen Implantologie. "Die enge Kooperation von Praktikern und Wissenschaftlern in der DGI bildet das Fundament für diese neutrale, wissenschaftlich basierte, praxisorientierte Fortbildung", erklärt Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, Fortbildungsreferent der DGI.

    Mehr als 3000 Zahnmediziner haben das DGI-Curriculum absolviert. Sein einmaliges Konzept hat das DGI-Curriculum zum Goldstandard der implantologischen Fortbildung gemacht: Mehr als 3000 Zahnärztinnen und Zahnärzte haben teilgenommen, einige hundert Teilnehmer haben Kursserien in Kooperation mit Landeszahnärztekammern absolviert. Der erste Kurs begann im März 1998. An diesem Wochenende startet die Kursserie Nummer 129 in Frankfurt. Insgesamt haben bis heute über 1000 Wochenendkurse stattgefunden.

    Frauenanteil steigt.

    Dass die Implantologie keine "Männerdomäne" mehr ist, zeigen die steigenden Zahlen von Zahnärztinnen, die das Curriculum absolvieren. Unter den Absolventen der Abschlussprüfung im Jahr 1999 waren gerade einmal zwei Prozent Zahnärztinnen. Dieser Anteil ist bis zur Abschlussprüfung im Jahr 2008 auf 26 Prozent gestiegen.

    Trend: Mehr Implantationen durch weniger Implantologen.

    Die Aktivitäten der DGI dürften an einem aktuellen Trend innerhalb der Zahnmedizin nicht unbeteiligt sein: Zwar implantieren 15 Prozent der 60000 Zahnärztinnen und Zahnärzte, also schätzungsweise 9000 Zahnärzte. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Doch es zeichnet sich ein besonderer Trend ab: Etwa 20 Prozent der Implantologen setzen 80 Prozent der Implantate. "Dies bedeutet", so Dr. Iglhaut, "dass wenige Zahnärzte, nämlich jene, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben, das Gelernte umsetzen und immer mehr implantieren, während andere ihre diesbezüglichen Aktivitäten offenkundig reduzieren."

    Studiengang zum Master of Science.

    Seit 2005 bietet die DGI zusammen mit der privaten Steinbeis-Hochschule Berlin einen postgradualen berufsbegleitenden Studiengang an. Dieser führt zum dem international angesehenen akademischen Grad "Master of Science in Oral Implantology". Bislang haben über 130 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus der ganzen Bundesrepublik dieses anspruchsvolle Studium erfolgreich absolviert.

    Patienten sollten auf die Qualifikation ihres Behandlers achten.

    Patienten, die sich für Implantate interessieren, sollten sich über die Qualifikation ihres Behandlers informieren. Denn leider gibt es auch "Schnellkurse", die nur oberflächliche Kenntnisse vermitteln und Masterstudiengänge, die einen Abschluss verleihen, ohne dass der Studierende jemals viele Implantate gesetzt hat. Auf der Homepage der DGI sind (fast) alle Mitglieder der Gesellschaft mit ihren jeweiligen Qualifikationen aufgeführt.

    __________________________________________________________________________________
    Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich e.V. (DGI) ist mit rund 6500 Mitgliedern - Zahnärzten, Oralchirurgen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen - die größte Fachgesellschaft im Bereich der Implantologie in Europa. Ihr Markenzeichen ist die enge Kooperation von Praktikern und Hochschullehrern. Deren gemeinsames Ziel ist die schnelle Umsetzung gesicherten Wissens und neuer Erkenntnisse in die Praxis durch ein differenziertes Fortbildungsangebot für Zahnärztinnen und Zahnärzte auf dem Gebiet der Implantologie - zum Nutzen von Patientinnen und Patienten.

    Pressestelle
    Dipl. Biol. Barbara Ritzert
    ProScience Communications GmbH
    Andechser Weg 17
    82343 Pöcking
    Fon: 08157 9397-0
    Fax: 08157 9397-97
    ritzert@proscience-com.de


    More information:

    http://www.dgi-ev.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).