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Wissenschaft
Unter schwierigen Bedingungen wurden sechs automatische Wetterstationen aufgebaut
Prof. Dr. Dieter Scherer und Dipl.-Ing. Roman Finkelnburg von der TU Berlin sowie Prof. Dr. Christoph Schneider und Dipl.-Geogr. Marco Möller von der RWTH Aachen sind mit Zelt und Motorschlitten auf dem Eis des 2500 Quadratkilometer großen Vestfonna unterwegs gewesen. Am 5. Juni trafen sie wieder in Deutschland ein.
Trotz der aufwendigen Logistik ist es ihnen gelungen, bei 80 Grad Nord sechs automatische Wetterstationen im Untersuchungsgebiet des Vestfonna auf Nordaustlandet (Svalbard) zu installieren. Die Stationen wurden speziell für die Klimaforschung in der Arktis konzipiert und können bis zu fünf Mal pro Sekunde Daten aufzeichnen. "Da kommen innerhalb von drei Monaten einige Gigabyte Daten zusammen", sagt Prof. Dr. Dieter Scherer von der TU Berlin. Deshalb wird sich im August wieder ein Team auf den Weg nach Norden machen, die Daten abholen und die Stationen für den Winter konfigurieren.
Die Wissenschaftler wollen klären, wie die großen Eismassen der europäischen Arktis auf den Klimawandel reagieren. Die beiden großen Eiskappen des Vestfonna und des Austfonna, beide auf der zur Inselgruppe Svalbard gehörenden Insel Nordaustlandet gelegen, reagieren bislang kaum auf die schon deutliche Erwärmung, während die meisten Gletscher in Svalbard dem weltweiten Trend des Abschmelzens folgen.
"Wir können schon jetzt sagen, dass es im vergangenen Winter extrem heftige Schneefälle in dem Gebiet gegeben hat. Mit den Daten, die wir im August gewinnen werden, können wir dann Aussagen darüber treffen, wie sich die globale Erwärmung tatsächlich auf diese Gletscher auswirkt", erläutert Professor Scherer. Die Forscher vermuten, dass die beschleunigte Schneeschmelze im Sommer die Schneemassen des Winters de facto wieder egalisiert.
Mit einer Zusatzstation, die auf einer kleineren Eiskappe aufgebaut wurde, könnte dann berechnet werden, wie lange es dauert, bis eine Eiskappe vollständig geschmolzen ist ¬ immer vorausgesetzt, die Technik wird nicht von Stürmen beschädigt oder von neugierigen Eisbären auseinandergenommen.
Der pelzige "König der Arktis" hat das Treiben der vier Männer jedenfalls wahrgenommen. "Bis auf fünf Meter kam ein Eisbär heran", berichtet Scherer. Für seine drei Begleiter war es jeweils die erste Begegnung mit Knuts Verwandten. Die Wetterbedingungen seien besser als erwartet gewesen. "Wir hatten mehrere Tage mit wolkenlosem Himmel und 24 Stunden Sonnenschein bei Temperaturen um 0 Grad", sagt Scherer. Allerdings sei das Thermometer auch deutlich unter 10 Grad gefallen bei stürmischem und eiskaltem Wind. Geschlafen haben die vier trotzdem gut. "Das mag an der guten Luft gelegen haben", sagt Scherer.
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Dieter Scherer
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Criteria of this press release:
Biology, Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Information technology, Mathematics, Oceanology / climate, Physics / astronomy
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German
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