idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/03/2008 13:38

Ultraschall ermöglicht frühe Diagnose der Riesenzellarteriitis

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Hamburg - Mittels Ultraschall lässt sich eine gefährliche Gefäßerkrankung am Kopf jetzt sicher, schmerzfrei und schonend diagnostizieren: Riesenzellarteriitis. Unbehandelt drohen Betroffene zu erblinden. Bislang konnte nur eine Operation den Verdacht bestätigen. Neueste Ultraschallverfahren ersetzen jetzt diesen Eingriff. Über die Vorteile der sonografischen Diagnose für diese und andere Gefäßerkrankungen berichteten Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Hamburg.

    "Möglich geworden ist die risikoarme Diagnose der Arteriitis temporalis vor allem durch intensive Forschung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Ultraschallgeräte", sagt Professor Dr. med. Christian Arning, Vizepräsident der DEGUM und Neurologe an der Asklepios Klinik Hamburg-Wandsbek. Mittlerweile bildet medizinischer Ultraschall im Körper Strukturen mit einer Auflösung von 0,1 Millimeter ab. Das ermöglicht den Nachweis kleiner Entzündungsherde in den Gefäßen. Geschwollene Gefäßwände, verengte oder verschlossene Arterien werden auf diese Weise sichtbar.

    Diese eindeutigen Signale sind ausschlaggebend, um eine Riesenzellarteriitis zu erkennen. "Denn nicht immer verläuft sie typisch und damit für den Arzt eindeutig, sodass für viele Patienten mehr als zwei Monate vergehen, bis die Erkrankung richtig behandelt wird", erläutert Privatdozent Dr. med. Wolfgang Schmidt von der Rheumaklinik Berlin-Buch. Dort wurde das Verfahren zur Diagnose der Riesenzellarteriitis entwickelt. "Die hohe Sicherheit und Genauigkeit der Methode ist in einer umfassenden Analyse belegt worden."

    Riesenzellarteriitis ist die häufigste Gefäßentzündung, die ähnlich Rheuma durch ein fehlgeleitetes Immunsystems hervorgerufen wird. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Meist tritt die Krankheit nach dem 50. Lebensjahr auf. Zunächst macht sich die Entzündung durch starke Kopfschmerzen, verdickte Schläfenarterien, Schmerzen beim Kauen und erhöhte Temperatur bemerkbar. Die Patienten fühlen sich krank und verlieren häufig an Gewicht. Betroffen sind vor allem die Gefäße an den Schläfen aber auch in den Armen. Auch Arterien, die den Sehnerv versorgen, können sich entzündlich verändern. "Ist der Sehnerv betroffen, kommt es zu einer Durchblutungsstörung, die schließlich zur Erblindung des Betroffenen führen kann", beschreibt Schmidt die meistgefürchtete Folge der Gefäßentzündung. Wie frühzeitige, gezielte Ultraschalldiagnostik Betroffenen das Augenlicht retten kann, erläuterte Wolfgang Schmidt heute auf dem Pressegespräch in Hamburg.

    Grundlage der Behandlung bildet schließlich die Einnahme von Kortison. Damit verschwinden die Symptome schon nach ein bis zwei Tagen vollständig. Innerhalb von zwei bis drei Wochen gehen auch die entzündlichen Schwellungen an den Gefäßen zurück. Lediglich bei den Armarterien dauert dies etwas länger. Insgesamt sind die Patienten für zwei bis drei Jahre auf Kortison angewiesen. Der Arzt verringert die Dosis schrittweise.

    Kontakt für Journalisten:
    Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
    Anna Julia Voormann
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel: 0711 8931-552
    Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: voormann@medizinkommunikation.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).