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Wissenschaft
Der Bekämpfung von Bakterien auf den Zähnen widmet sich Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, der seit Mitte Oktober die C3-Professur für Parodontologie an der Universität Würzburg innehat. Der 46-jährige Zahnmediziner hat die Nachfolge von Prof. Dr. Thomas Flemmig angetreten.
Den Zähnen fehlt im Gegensatz zu den Schleimhäuten im Mund die Fähigkeit, ihre Oberfläche abzuschuppen und auf diese Weise die dort lebenden Mikroorganismen loszuwerden. Als Konsequenz daraus etablieren sich auf den Zähnen dauerhaft bakterielle Lebensgemeinschaften, die gegenüber den Abwehrmechanismen des Körpers wesentlich widerstandsfähiger sind als jeder einzelne der in diesen so genannten Biofilmen enthaltenen Keime.
Hinzu kommt, dass der den Zahnhals umgebende Zahnfleischsaum eine im ganzen Körper einzigartige Schwachstelle ist, an der Mikroorganismen verhältnismäßig leicht eindringen können. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass dies nicht nur zu Entzündungen (Parodontitis) und damit zur fortschreitenden Zerstörung des Zahnhalteapparates führt. Vielmehr belegen mittlerweile verschiedene Studien, dass eine Parodontitis massiven Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand nehmen kann und beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eindeutig erhöht.
Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit von Prof. Schlagenhauf liegt daher derzeit auf der Entwicklung effektiver, in der zahnärztlichen Praxis anwendbarer Strategien zur gezielten Beeinflussung der bakteriellen Biofilme auf der Zahnoberfläche. Hierbei geht es um Methoden jenseits des nur eingeschränkt wirksamen Ansatzes mittels Zahnbürste und Zahnpasta: Die Bakterien sollen durch antimikrobielle Lacken oder mit Ultraschall bekämpft werden.
Ulrich Schlagenhauf, 1954 in Albstadt in Baden-Württemberg geboren, studierte Zahnheilkunde an der Universität Tübingen und war anschließend in deren Abteilung für Zahnerhaltung als Assistent beschäftigt. Von 1982 bis 1984 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt an der Universität von Washington in Seattle (USA) und kehrte dann wieder an die Uni Tübingen zurück. Nach der Promotion im Jahr 1984 blieb er bis 1996 Mitarbeiter der dortigen Abteilung für Zahnerhaltung. 1992 habilitierte er sich.
Von 1996 bis zu seiner Berufung nach Würzburg führte er eine zahnärztliche Privatpraxis in Stuttgart. Während dieser Zeit übte er regelmäßig eine Lehrtätigkeit in den Fachgebieten Parodontologie und Prävention an der Tübinger Universität aus. In Würzburg leitet er nun die Abteilung für Parodontologie in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie.
Kontakt: Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, T (0931) 201-7262, Fax (0931) 201-7268, E-Mail:
ulrich.schlagenhauf@t-online.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements
German
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