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Das Deutsche Studentenwerk (DSW) steht einem neuen Studienfinanzierungs-Modell der Wirtschaft skeptisch gegenüber. Der Studentenwerks-Bundesverband kritisiert, dass laut Vorschlag die Zahl der BAföG-Geförderten deutlich zurückgehen würde und gerade junge Menschen aus einkommensschwächeren Familien abeschreckt würden.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) steht dem neuen Studienfinanzierungs-Vorschlag skeptisch gegenüber, den die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, die Bundesvereinigung der Deutschen Industrie, das Institut der deutschen Wirtschaft sowie der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft heute in Berlin vorgestellt haben. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde hält es zwar für einen "interessanten Ansatz", das BAföG als eine von drei Finanzierungskomponenten für Studierende auf Vollzuschuss umzustellen. Doch wenn diese Umstellung wie vorgeschlagen einherginge mit einer deutlichen Reduktion der BAföG-Geförderten sowie einer stärkeren Kreditfinanzierung, würden gerade Studierwillige aus einkommensschwächeren und Mittelstands-Familien abgeschreckt. "Das wäre das Gegenteil dessen, was Deutschland braucht und was die Verbände doch eigentlich auch anstreben", so Meyer auf der Heyde.
Insgesamt ist laut Meyer auf der Heyde in dem federführend vom Institut der deutschen Wirtschaft erarbeiteten Konzept "nicht erkennbar", inwieweit denn die sozial Schwächeren überhaupt besser gestellt würden, weil sie ja schon bislang beim BAföG maximal 10.000 Euro zurückzahlen müssen und im neuen Modell 9.400 Euro. "Das wird es nicht ausmachen", kommentierte Meyer auf der Heyde, "damit ist das kein großer Wurf."
Entgegen den Darstellungen in den vorgestellten "Eckpunkten einer investitionsorientierten Hochschulfinanzierung" sei das BAföG in seiner aktuellen Form "sehr wohl sozial zielgenau", indem es, abhängig von Elterneinkommen, jungen Menschen aus allen sozialen Schichten ein Hochschulstudium ermöglicht, betonte Meyer auf der Heyde. Derzeit erhält rund ein Viertel der zwei Millionen Studierenden BAföG.
Das Kindergeld und Steuerfreibeträge direkt an die Studierenden auszubezahlen, sei überlegenswert, meinte Meyer auf der Heyde, doch müsse dies innerhalb eines Studienfinanzierungskonzepts geschehen, das auf einer starken staatlichen Säule wie dem BAföG und der Elternfinanzierung aufbaue. "Man kann nicht einfach die bestehenden Sozialleistungen mit ihren klaren Bezugsgruppen neu mischen und en passant den Kreis der BAföG-Geförderten zugunsten von Krediten reduzieren wollen," resümiert Meyer auf der Heyde.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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