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Kunstkonzept für Station mit sieben Einzelzimmern / Platz für Angehörige
Frische Farben und viel Kunst - so zeigt sich die neue Palliativstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seit dem 28. Juli 2008 stehen auf Station 60 sieben Einzelzimmer für unheilbar kranke Menschen zur Verfügung. "Hier wird ein multiprofessionelles Team den Aufenthalt der unheilbar kranken Patienten so schmerzfrei und angenehm wie möglich gestalten", sagt Dr. Andreas Tecklenburg, als MHH-Vizepräsident zuständig für das Ressort Krankenversorgung. Organisatorisch ist die Station dem MHH-Tumorzentrum zugeordnet. Es ist an die Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation angebunden. Professor Dr. Arnold Ganser, Direktor dieser Klinik, hatte im Jahr 2002 als Mitglied des Klinischen Ethik-Komitees die Idee vorangetrieben, eine Palliativstation an der MHH aufzubauen. "Ein Traum wird wahr. Jetzt sind wir in der Lage, den Bedürfnissen unserer Patienten in jeder Phase ihrer Erkrankung gerecht zu werden", betont Professor Ganser.
Die meisten Patienten, die auf die Palliativstation überwiesen werden, kommen aus der Hämatologie und Onkologie. Weitere Schwerkranke nimmt die Station nach Dringlichkeit auf. Der Vorteil für die Schwerkranken besteht darin, dass sie von Oberärztin Dr. Thela Wernstedt und Stationsarzt Dr. Dirk Forstmeyer nun medizinisch gezielter und intensiver versorgt werden können. Vorher hatte Dr. Wernstedt Palliativpatienten an der MHH dreieinhalb Jahre lang konsiliarisch betreut. "Nun wird es außerdem regelmäßige Visiten mit den Strahlentherapeuten geben", sagt die Palliativärztin und Anästhesistin. Ihr Kollege Dr. Forstmeyer ist Onkologe und Internist. "Von den zehn Pflegekräften hat ein Großteil eine Weiterbildung in Palliativpflege absolviert", ergänzt Pflegedienstleitung Birgit Laupichler.
Knapp 400 Quadratmeter hatten die Handwerker seit April 2008 umgebaut. Die Kosten für die Baumaßnahmen und die Innenausstattung liegen bei knapp 200.000 Euro. Optischer Mittelpunkt der Station ist ein buntes Streifendiagramm des hannoverschen Malers Rüdiger Stanko mit unterschiedlich breit angeordneten Farbstreifen auf einer 4 mal 1,50 Meter großen Leinwand. Sie nehmen auch das Apfelgrün der Flurwände wieder auf. "Wir wollten eine Atmosphäre schaffen, die es den Patienten in existenziellen Krisen erlaubt, die Perspektive zu wechseln - dafür haben wir die Kunst als Gestaltungsmittel eingesetzt", erläutert Dr. Wernstedt. Im Vorfeld hatte sie sich Hilfe beim hannoverschen Galeristen Robert Simon geholt. Er überzeugte mit seinem Raumkonzept: Simon ließ im Flur eine Lichtbank des Schweizer Künstlers Francesco Mariotti montieren, die alle fünf Minuten ihre Farbe wechselt. Zudem hängt in jedem Zimmer ein Werk des Malers Erich Wegner. Er gehörte zu den herausragenden Vertretern der Neuen Sachlichkeit in Hannover, einer Kunstrichtung der zwanziger Jahre. Simon hat der Palliativstation die Bilder aus dem Nachlass des Künstlers geschenkt.
In jedem Patientenzimmer kann ein Angehöriger übernachten. Kontakte untereinander knüpfen können die Patienten und deren Angehörige im Wohnzimmer mit Küche. Dort hängt ein Ölbild des hannoverschen Malers Giso Westing, das zu immer neuen Interpretationen einlädt.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Thela Wernstedt, Telefon (0511) 532-4463, wernstedt.thela@mh-hannover.de.
Im Flur der MHH-Palliativstation: Professor Dr. Arnold Ganser, Dr. Thela Wernstedt und Dr. Andreas T ...
MHH / Weidelhofer
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
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