idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/11/2008 13:39

Wildtiere tropischer Regenwälder als Einnahmequelle für die ländliche Bevölkerung

Marietta Fuhrmann-Koch Presse, Kommunikation und Marketing
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Jagd nach Wildtieren ist für weite Teile der Bevölkerung Westafrikas wichtiger Teil der Lebenssicherung, sie bedroht jedoch die Tierbestände tropischer Regenwälder. Mit dem Aufbau einer kommunalen Wildtierbewirtschaftung befasst sich ein Forschungsprojekt am Zentrum für Naturschutz der Universität Göttingen. Die Experten unter der Leitung von Dr. Matthias Waltert untersuchen mit Hilfe eines sozio-ökonomisch und ökologisch ausgerichteten Modells, unter welchen Bedingungen Wildtiere nachhaltig genutzt werden können. In Zusammenarbeit mit der Landbevölkerung sollen daraus Strategien entwickelt werden, die sowohl die Tierressourcen schützen als auch einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten. Kooperationspartner sind Wissenschaftler in Kamerun und Nigeria. Die dreijährigen Arbeiten haben im August 2008 begonnen und werden von der VolkswagenStiftung mit rund 550.000 Euro gefördert.

    Pressemitteilung
    Göttingen, 11. August 2008 / Nr. 179/2008

    Wildtiere tropischer Regenwälder als Einnahmequelle für die ländliche Bevölkerung
    Göttinger Wissenschaftler: Wildtierbewirtschaftung soll einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten

    (pug) Die Jagd nach Wildtieren ist für weite Teile der Bevölkerung Westafrikas wichtiger Teil der Lebenssicherung, sie bedroht jedoch die Tierbestände tropischer Regenwälder. Mit dem Aufbau einer kommunalen Wildtierbewirtschaftung befasst sich ein Forschungsprojekt am Zentrum für Naturschutz der Universität Göttingen. Die Experten unter der Leitung von Dr. Matthias Waltert untersuchen mit Hilfe eines sozio-ökonomisch und ökologisch ausgerichteten Modells, unter welchen Bedingungen Wildtiere nachhaltig genutzt werden können. In Zusammenarbeit mit der Landbevölkerung sollen daraus Strategien entwickelt werden, die sowohl die Tierressourcen schützen als auch einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten. Kooperationspartner sind Wissenschaftler in Kamerun und Nigeria. Die dreijährigen Arbeiten haben im August 2008 begonnen und werden von der VolkswagenStiftung mit rund 550.000 Euro gefördert.

    Die Nutzung von Wildfleisch im tropischen Regenwald dient nicht nur der Gewinnung von proteinhaltigen Nahrungsmitteln, sondern erschließt zugleich auch zusätzliche Einnahmequellen. Dies gilt insbesondere für Waldantilopen wie die kleinen Ducker. "Der Buschfleischhandel ist ein entscheidender lokaler Wirtschaftsfaktor der armen ländlichen Bevölkerung. Eine unkontrollierte Jagd führt jedoch zu einem Rückgang der Tierpopulationen, so dass damit auf lange Sicht die Lebensgrundlage der Dorfbewohner bedroht ist", erläutert Dr. Waltert. "Ziel einer kommunalen Wildtierbewirtschaftung ist es, sowohl den Lebensunterhalt der Menschen zu verbessern als auch die bestehenden Ökosysteme zu schützen."

    Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen lokale Dorfgemeinschaften und ihre Institutionen im nigerianischen Oban Hills-Regenwald und in Gebieten um den angrenzenden Korup-Nationalpark in Kamerun. Für diese Regionen werden die Wissenschaftler mit Hilfe von Geoinformationssystemen Simulationen durchführen: Sie sollen zeigen, wie sich mögliche Veränderungen im Jagdverhalten, in der Landnutzung oder in der Bevölkerungsdichte auf die Lebenssituation der Menschen und die Tierbestände auswirken. Die Intergration sozial- und naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse bildet dabei die Basis für kommunal ausgerichtete Entwicklungsstrategien.

    Kontaktadresse:
    Dr. Matthias Waltert
    Georg-August-Universität Göttingen, Zentrum für Naturschutz
    Von-Siebold-Straße 2, 37075 Göttingen, Telefon (0551) 39-22313
    e-mail: mwalter@gwdg.de, Internet: http://www.gwdg.de/~ubns


    Images

    Kinder mit Teilen vom Nilwaran (Kamerun)
    Kinder mit Teilen vom Nilwaran (Kamerun)
    Source: Foto: Corinne Staley


    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).