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Wissenschaft
Der gebürtige Mannheimer zählt zu den renommiertesten DDR- und Kommunismusforschern Deutschlands
Am 23. August feiert der emeritierte Mannheimer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Weber seinen 80. Geburtstag. Weber war von 1975 bis 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Fakultät für Sozialwissenschaften und engagierte sich lange Jahre in den Gremien der Universität Mannheim. Zudem wirkte er an der Gründung des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) mit, wo er verschiedene Führungspositionen bekleidete und nach wie vor als Projektleiter tätig ist.
Bis Anfang der 1950er Jahre als kommunistische Nachwuchsführungskraft aktiv, wandelte sich Hermann Weber bald zum Kritiker des Stalinismus und wurde 1954 aus der KPD ausgeschlossen. 1955 trat er in die SPD ein. Weber promovierte 1968 zum Dr. phil. und wurde nach seiner Habilitation an der Universität Mannheim 1975 Lehrstuhlinhaber. Von 1981 bis 1997 leitete er den Mannheimer Arbeitsbereich "Geschichte der DDR", dem für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem anderen deutschen Staat zentrale Bedeutung zukam. Zahlreiche Publikationen zu Politik und Geschichte der Arbeiterbewegung, des Sozialismus und des Kommunismus machten Weber zu einem der bedeutendsten Wissenschaftler auf diesen Themengebieten.
Hermann Weber ist Mitglied des Stiftungsrates der "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" sowie Gründungs- und Ehrenmitglied der "Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen". Derzeit untersucht er am MZES die Einflussnahme der "Kommunistischen Internationale" Komintern und damit der sowjetischen Außenpolitik auf die parlamentarischen Systeme Westeuropas.
Dr. h. c. Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestags, schreibt in seinem Beitrag "Homo Politicus - zum 80. Geburtstag von Hermann Weber" für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Deutschland Archiv": "Hermann Weber ist nach seinem Bruch mit der kommunistischen Ideologie nie als Eiferer hervorgetreten - ganz im Gegenteil: Seine Bücher und Aufsätze überzeugten stets durch ihre Materialfülle und Detailgenauigkeit, durch ihre analytische Schärfe und ihr nüchternes Urteil. Sie bedeuteten eine wirksame Delegitimation der SED-Herrschaft und jeder politisch-ideologisch gesteuerten Geschichtsschreibung."
Kontakt, weitere Informationen und Bildmaterial:
Nikolaus Hollermeier
Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
Direktorat / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49-621-181-2839
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
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German
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