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Durch die zunehmende Internationalisierung der Finanz- und Absatzmärkte gewinnt die externe Rechnungslegung nicht nur wieder zunehmend an Bedeutung, sie muß sich auch ganz neuen Herausforderungen stellen. Die unterschiedlichen Ausprägungen des der externen Rechnungslegung zugrundeliegenden Handelsrechts in den verschiedenen Nationalstaaten bedingen die Notwendigkeit einer neuen Qualität der Auseinandersetzung aus betriebswirtschaftlicher, aber auch aus juristischer und volkswirtschaftlicher Sicht.
Die aktuelle und noch lange nicht abgeschlossene Entwicklung zwingt zu einer Hinwendung zu den ökonomisch relevanten Aspekten der Rechnungslegung. Dies bedeutet, daß der Informationszweck der Rechnungslegung neu akzentuiert werden muß. Eine solche Akzentuierung hat sich am Verhältnis von Rechnungslegung und Kapitalmarkt im Sinne einer "economic accounting analysis" zu orientieren. Von zentralen Bedeutung ist dabei eine Betonung der internationalen Aspekte dieses Problemkomplexes.
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld will diesen neuen Anforderungen in Lehre und Forschung gerecht werden. Im Rahmen des "Qualitätspakts" des Landes NRW mit den Hochschulen wurde deshalb in der Fakultät beschlossen, im Jahre 2005 eine im Bereich Betriebswirtschaftslehre freiwerdende Professur auf "Externes Rechnungswesen" umzuwidmen. Im Sinne der "modernen" Sichtweise von externer Rechnungslegung sollen in der Lehre die Aspekte "Kapitalmarkt-Orientierung" und "Internationalität" die Schwerpunkte bilden. Dies bedeutet eine Abkehr von der in der deutschen Betriebswirtschaftslehre vorherrschenden isolierten und den Marktkontext vernachlässigenden Betrachtungsweise. Eine so ausgerichtete Lehre hebt sich ab von dem, was traditionell an deutschen Universitäten im Bereich Rechnungswesen gelehrt wird. Die Fakultät kommt damit den wachsenden und mittel- bis langfristig ausgerichteten Bedürfnissen der Privatwirtschaft entgegen. Darüber hinaus erhöhen sich für die Absolventen der Fakultät die Be-rufschancen im Ausland.
Die moderne Sicht von externer Rechnungslegung löst sich fast völlig von den traditionellen Forschungsansätzen im Bereich des Rechnungswesens. Insbesondere negiert sie die isolierte, meist auf theoretische Diskussion über eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht "richtige" Gewinnermittlung beschränkte Sichtweise der traditionellen Forschung. Sie ist vielmehr interdisziplinär ausgerichtet. Insbesondere ergeben sich vielfältige interessante Berührungspunkte zu anderen Teilgebieten der Betriebswirtschaftslehre (internes Rechnungswesen, Steuern, Finanzwirtschaft), zurVolkswirtschaftslehre (ökonomische Analyse des Rechts) und zur Rechtswissenschaft (Verhältnis von externer Rechnungslegung und Gesellschaftsrecht).
Hieraus resultiert letztlich eine Schwerpunktbildung an der Fakultät, die mit dem Begriff "Rechnungslegung" umschrieben werden kann. Sie kann und soll auch wichtige Impulse im Rahmen der geplanten Errichtung der "Graduate School for Economics and Management" liefern.
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften beabsichtigte, schon vor der Umwidmung in 2005 ein entsprechendes Lehrangebot in diesem Bereich zu schaffen. Prof. Dr. Rolf Jürgen König von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften nahm deshalb im Sommer dieses Jahres Kontakt zur KPMG Bielefeld, eine der führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in der Region, auf. Aus den Gesprächen mit dem Niederlassungsleiter, Diplom-Volkswirt Heiner Schumacher, resultiert nun eine langfristige Kooperation zwischen der KPMG Bielefeld und der Fakultät, die zwei wesentliche Kernelemente enthält:
1. Mitarbeiter der KPMG Bielefeld bieten ab dem Sommersemester 2001 regelmäßig Veranstaltungen an, die dem Bereich Externes Rechnungswesen/Wirtschaftsprüfung zuzuordnen sind und den Studierenden der Fakultät im Rahmen der geltenden Diplomprüfungsordnung angerechnet werden können.
2. Die KPMG Bielefeld finanziert bis zum Jahr 2005 eine "KPMG-Stiftungsprofessur Externes Rechnungswesen". Diese Stiftungsprofessur soll baldmöglichst ausgeschrieben und besetzt werden.
Die Bestrebungen der Fakultät, das Lehrangebot attraktiver zu gestalten und im Bereich der Forschung einen aktuellen, international ausgerichteten und innovativen Schwerpunkt zu setzen, wurden damit mit Erfolg gekrönt. Die KPMG-Stiftungsprofessur ist die erste privatwirtschaftlich finanzierte Stiftungsprofessur für die Universität Bielefeld überhaupt.
Prof. Dr. Joachim Frohn (l.), Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, und KPMG-Niederlassu ...
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Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Studies and teaching
German
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