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Wissenschaft
Wer eine Familie gründen will, kümmert sich besser rechtzeitig um
den Hausbau. "Das ist auch bei Spatzen nicht viel anders", sagt Dr. Dieter Martin, Leiter der Forschungsstation Klepelshagen der Deutschen Wildtier Stiftung. Er plädiert dafür, Nistkästen für alle Vögel schon jetzt im Spätherbst aufzuhängen.
"Außerhalb der Brutzeit nutzen die Tiere den
Nistkasten zwar nur als Schlafplatz, doch sie können sich so schon einen Standortvorteil für die Brutzeit im Frühjahr verschaffen."
Junge Spatzen suchen gerade jetzt einen Nistplatz. Extra für
Haussperlinge hat die Deutsche Wildtier Stiftung deshalb eine Nisthilfe entwickelt: das
Spatzenreihenhaus. Es ist fertig montiert, kostet kein Vermögen (29,90 Euro plus 4,50 Euro
Versandkosten), ist für zwei Vogel-Familien geeignet und wurde von Behinderten der Tilbecker
Werkstätten in Nottuln bei Münster aus FSC-zertifiziertem Fichtenholz* hergestellt.
Im Spätherbst sind die Junggesellen unter den Spatzen auf Wohnungssuche. Sie brauchen ein
solides Zuhause, denn in den letzten 25 Jahren ist der Spatzenbestand in vielen Teilen
Deutschlands deutlich zurückgegangen. Längst steht der Haussperling auf der Vorwarnstufe der
Roten Liste. Moderne Bauten mit glatten Wänden aus Beton und Glas bieten keine
Nistmöglichkeiten mehr. "Ritzen und Löcher in Gebäuden werden abgedichtet und verschmiert,
alte Bäume gefällt, Hecken und Sträucher verschwinden - nicht nur der Spatz, viele heimische
Vogelarten finden immer weniger natürliche Nistmöglichkeiten", sagt Dr. Martin.
Beim Aufhängen der Nistkästen gibt es einiges zu beachten: Der Standort sollte vor Wind und
Regen geschützt und für Nesträuber wie Katzen unerreichbar sein. Einen Baum kann man mit
einer speziellen Katzensicherung (im Handel erhältlich) oder einer einfachen Plastik-Manschette
vor dem Erklettern schützen. Für eine solche Manschette benötigt man große und tiefe (30 cm)
Plastik-Blumentöpfe: Einfach den Boden herausschneiden und die Seitenwände durchtrennen.
Dann kann man die Manschetten problemlos am Baum befestigen.
Das Einflugloch der Nistkästen sollte nach Osten oder Südosten zeigen. Auch Südwesten ist
möglich, doch die Nord- und Westseiten sind weniger geeignet. Denn dort ist es in der Regel
feuchter und kälter. Das kann im Frühjahr unter Umständen die Brut gefährden. Zum Aufhängen
eignen sich am besten Häuser- und Schuppenwände oder ein geschützter Platz unter dem Dach.
Nisthilfen sollten generell ausreichend befestigt sein und nicht wackeln. Die Mindesthöhe ist etwa
2,50 Meter. In der näheren Umgebung von etwa fünf Metern sollte es Büsche oder Bäume geben,
damit sich die Vögel dort aufhalten können. Spatzen und andere Vögel stören sich gegenseitig
eher selten, doch sicherheitshalber sollten zwischen den Nistkästen einige Meter Abstand liegen.
Mehrere Spatzen-Reihenhäuser kann man allerdings in nahem Abstand zueinander aufhängen,
denn der Haussperling brütet gern in Kolonien.
* FSC steht für Forest Stewardship Council und ist ein international anerkanntes Gütesiegel, das
garantiert, dass das Holz aus einer sozial- und umweltverträglichen Holzwirtschaft stammt.
Pressekontakt
Deutsche Wildtier Stiftung: Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon: 040 73339-1874, Fax: 040 7330278, E.Goris@DeWiSt.de
http://wwww.DeutscheWildtierStiftung.de
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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