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Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erstellen Wissenschaftler unter Federführung der Universität Bonn seit Anfang 2007 ein Theologisches Wörterbuch zu den Qumrantexten. Das gleichnamige Projekt ist am Alttestamentlichen Seminar der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität angesiedelt. Die Erschließung des einzigartigen Fundes soll helfen, die Literatur der Zeitenwende zwischen dem Alten und dem Neuen Testament besser zu verstehen. Erste Ergebnisse ihrer Arbeit stellen die Forscher Anfang November bei einem Symposium in Bonn vor.
Bei den so genannten Qumran-Rollen handelt es sich um mehr als 800 Schriftrollen mit biblischen und liturgischen Texten, die 1947 von Beduinen in Höhlen in unmittelbarer Nähe der am Toten Meer gelegenen Ruinenstätte von Qumran (Westjordanland) entdeckt wurden. Sie enthalten neben bekannten biblischen Schriften des Alten Testaments auch bis dato unbekannte Apokryphen, also außerbiblische Schriften. Zeitlich stammen die Handschriften aus der Zeit zwischen dem 3. vorchristlichen Jahrhundert und der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christi Geburt.
Geleitet wird das Wörterbuch-Projekt von Professor Dr. Heinz-Josef Fabry und dem Siegener Privatdozenten Dr. Ulrich Dahmen. Ziel ist es, die Qumrantexte inhaltlich zu erforschen und insbesondere ihre theologische Botschaft zu erheben. Zugleich wollen sie die Theologie- und Literaturgeschichte der "zwischentestamentlichen Zeit" aufarbeiten. Sie erhoffen sich Rückschlüsse auf die große Vielfalt und Differenziertheit des damaligen Judentums. "Insgesamt dient das Wörterbuch der präziseren Erfassung der Geisteswelt in der zwischentestamentlichen Zeit", sagt Professor Fabry. "Unser Augenmerk liegt auf dem ausgehenden Alten Testament, der frühjüdischen Literatur, der Auseinandersetzung des Frühjudentums mit dem Hellenismus und auf der neutestamentlichen Urgemeinde."
Veranstaltungshinweis: Vom 2. bis 5. November findet in Bonn ein Symposium des international besetzten Beirats des Projektes statt. Dabei soll die Publikation des ersten Bandes des Wörterbuchs vorbereitet werden. Im Zuge dieses Symposiums hält Professorin Dr. Devorah Dimant von der Universität Haifa/Israel am Dienstag, 4. November, um 10.15 Uhr in Hörsaal XIV eine öffentliche Vorlesung zum Thema "Die Herkunft der Texte aus Qumran - eine Problemanzeige" (in engl. Sprache).
Kontakt:
Prof. Dr. Heinz-Josef Fabry
Alttestamentliches Seminar
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-7886
E-Mail: hjfabry@netcologne.de
http://www.forschungsstelle-thwq.uni-bonn.de
Criteria of this press release:
Religion
transregional, national
Research projects, Scientific conferences
German
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