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10/31/2008 11:38

Forscher untersuchen die Kosten eines Zusammenbruchs der Kreditmärkte

Henning Zuehlsdorff Presse und Kommunikation
Leuphana Universität Lüneburg

    Als Diskussionspapier des Instituts für Volkswirtschaftslehre der Leuphana Universität Lüneburg ist jetzt eine Arbeit von Prof. Dr. Christiane Clemens (Universität Hamburg) und Prof. Dr. Maik Heinemann (Leuphana Universität Lüneburg) erschienen. Darin gehen die beiden Wissenschaftler der Frage nach, welche gesamtwirtschaftlichen Kosten durch nichtfunktionierende Kreditmärkte entstehen können. Mit dieser Fragestellung ihrer Forschungsarbeit wurden die beiden Autoren nunmehr von der Realität eingeholt, denn angesichts der aktuellen Lage auf den internationalen Finanzmärkten und der auf den Weg gebrachten milliardenschweren nationalen Rettungsmaßnahmen für die Kreditmärkte stellt sich naturgemäß die Frage, mit welchen volkswirtschaftlichen Kosten denn bei einem Zusammenbruch des deutschen Kreditmarktes zu rechnen wäre.

    Wünschenswert wäre es natürlich, wenn Ökonomen in der Lage wären, den Schaden, der der deutschen Volkswirtschaft ohne den soeben verabschiedeten Stabilisierungsfonds hätte entstehen können, exakt zu beziffern. Obgleich dies zwar momentan noch nicht der Fall ist, liefern die beiden Autoren in ihrer Arbeit mit dem Titel "On Entrepreneurial Risk-Taking and the Macroeconomic Effects of Financial Constraints" zumindest erste Anhaltspunkte zur Abschätzung eines solchen Schadens und tragen damit dazu bei, in der Zukunft verlässliche Zahlen ermitteln zu können.
    Im Rahmen eines simulierten ökonomischen Gleichgewichtsmodells, das eine der Bundesrepublik ähnliche Volkswirtschaft abbildet, entstehen demnach bei einer Einschränkung der Kreditmöglichkeiten erhebliche Kosten, die pro Jahr bis zu ca. 8 - 19% des Bruttoinlandsprodukts betragen können. Auf dieser Grundlage und bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands im Jahr 2007 würde eine erste vorsichtige Abschätzung der volkswirtschaftlichen Kosten der Finanzkrise eine Summe von ca. 193 - 460 Mrd. Euro pro Jahr ergeben. Volkswirtschaftliche Kosten dieser Art repräsentieren letztlich den Schaden, der durch Rettungsmaßnahmen wie den Stabilisierungsfonds vermieden oder zumindest verringert werden soll.

    Das vollständige Diskussionspapier steht unter der Adresse http://www.uni-lueneburg.de/fb2/vwl/makro/papers/wp103.pdf zum Download zur Verfügung.


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    Prof. Dr. Maik Heinemann
    Prof. Dr. Maik Heinemann

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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

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