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04/25/1997 00:00

Einstellungsstop: Unis kommen am schlechtesten weg

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    UNIVERSITAET TRIER 87/1997 24. April 1997

    Einstellungsstop: ,Die Unis kommen am schlechtesten weg"

    ,Es trifft die Hochschulen ins Mark"

    Staatssekretaerin Doris Ahnen zu Besuch auf dem Trierer Hochschulcampus

    Informationsaustausch mit dem Praesidium und den Dekanen der Fachbereiche

    Wie sehr der kuerzlich vom rheinland-pfaelzischen Ministerrat ausgesprochene vorlaeufige Einstellungsstop die Gemueter an den Universitaeten bewegt, war in dem Gespraech zwischen Praesidium, Universitaetspraesident Professor Dr. Rainer Hettich und den Dekanen der Fachbereiche I bis VI der Universitaet Trier mit Staatssekretaerin Doris Ahnen aus dem Mainzer Wissenschaftsministerium am 21. April 1997 erkennbar. Anlass ihres Besuches war ein seit laengerem geplanter Informationsaustausch ueber Entwicklung und Sorgen der Hochschule mit der Vertreterin des Ministeriums. Die eigentlich vorgesehenen mehr grundsaetzlichen Themen zur Entwicklung der Universitaet gerieten durch die aktuelle Stellensituation eher in den Hintergrund.

    ,Wenn uns der Einstellungsstop auch nur annaehernd in dem angekuendigten Umfang trifft, werden in einzelnen Bereichen Einschraenkungen des Lehrangebots unumgaenglich. Die Lehrveranstaltungen von Dutzenden nach einem Zufallsprinzip betroffenen Mitarbeitern sind nicht in vollem Umfang durch Notmassnahmen zu kompensieren", so Universitaetspraesident Hettich. ,Der Stellenstop trifft uns ins Mark" erklaerte auch der Dekan des Fachbereichs IV, Professor Dr. Willy Eirmbter, ,die Unis kommen hier wegen der vielen befristeten Stellen im Vergleich mit anderen Behoerden am schlechtesten weg". Denn fast die Haelfte der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universitaet ist befristet beschaeftigt mit entsprechend hoher Fluktuation. Die Staatssekretaerin wies darauf hin, dass ueber eventuelle Ausnahmeregelungen in besonderen Faellen noch entschieden werden muesse. Sie liess aber keinen Zweifel daran, dass die Massnahmen zu einer spuerbaren Einsparung fuehren muessten. In Rheinland-Pfalz habe sich der Stellenabbau im Vergleich zu anderen Bundeslaendern sehr in Grenzen gehalten, so Ahnen, allerdings sei in den naechsten Jahren weiterhin mit schwierigen Situationen zu rechnen.

    Hettich mahnte schnelle Entscheidungen an, Berechenbarkeit und Kalkulierbarkeit des Haushalts seien dringend notwendig. Dies gelte sowohl fuer die Handhabung des Einstellungsstops wie fuer die noch offenen Fragen der Budgetierung.

    Ein weiteres Thema betraf die Sachverstaendigenkommission, die in den kommenden Monaten Empfehlungen zum Faecherspektrum und Studienangebot der Universitaeten Kaiserslautern, Koblenz-Landau, Saarbruecken und Trier machen soll. Beabsichtigt sei eine Systemevaluation, so Ahnen, um die Entwicklungsmoeglichkeiten im Zusammenhang mit den Nachbaruniversitaeten zu ueberdenken. Hier solle fuer die Region ein Gesamtkonzept vorgelegt werden mit dem Ziel, Synergieeffekte der Hochschulen in beiden Laendern zu erreichen. Die Universitaet Trier habe einen gefestigten Platz in der rheinland-pfaelzischen Hochschullandschaft mit einem ausgepraegten Forschungsprofil.


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