idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/04/2001 16:22

Lebensstil und Naturschutz

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Ein umweltpsychologisches Forschungsprojekt an der Kasseler Universität sucht nach optimalen Kommunikationsstrategien

    Kassel. Noch so eindrückliche Appelle von Regierungen, Behörden und Bürgerinitiativen an die Bevölkerung, doch konkret etwas zu tun für den Schutz der Natur und der Umwelt, greifen oft ins Leere. Wir nehmen sie zur Kenntnis und gehen zur Tagesordnung über. Liegt das daran, dass heute weite Teile der Bevölkerung kein Interesse mehr für Umwelt - und Naturschutzfragen aufbringen - oder vielleicht daran, dass Umweltschützer und Politiker die falsche Sprache wählen, wenn sie zum Umweltschutz aufrufen? Genau dieser Frage geht ein gerade begonnenes Forschungsprojekt einer Arbeitsgruppe um den Psychologen Prof. Dr. Ernst-D. Lantermann von der Universität Gesamthochschule Kassel nach, das mit 200.000 DM vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wird. Die Grundidee des Projektes, das gemeinsam mit dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung durchgeführt wird, ist einfach: Es gibt nicht "die" Bevölkerung, sondern viele Bevölkerungsgruppen, die sich deutlich in ihren Lebensgewohnheiten, ihren Anschauungen, Erfahrungen und Werthaltungen unterscheiden. Was etwa für den "konservativen Sicherheitsfanatiker" ein schlagkräftiges Argument für den Umweltschutz sein mag, könnte möglicherweise aus der Sicht des "postmodernen Risikofreudigen" geradezu ein Grund sein, sich gelangweilt zurückzulehnen und als Dauerberieselung über die angeblich so gefährdete Umwelt abzuhaken.

    Gegenteilige Effekte
    Dass eine gutgemeinte Aufklärung den gegenteiligen Effekt nach sich ziehen kann, hat in den vergangenen Monaten die Diskussion über den in der Diskussion befindlichen "Nationalpark Kellerwald" bewiesen. Die Schuldigen an dem letztlich gescheiterten Projekt Kellerwald sind nicht nur, wenn überhaupt, in der "egoistischen" und "uneinsichtigen" Bevölkerung zu suchen, sondern auch unter den Befürwortern des Nationalwald-Projektes, die es offensichtlich nicht verstanden hatten, ihre Argumente in überzeugender Weise zu kommunizieren. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht soll in dem Projekt "Lebensstile und Naturschutz" untersucht werden, welche Kommunikationsformen für welche Lebensstilgruppen am besten geeignet wären, um die Akzeptanz des Naturschutzgedankens in der Bevölkerung zu erhöhen und auf eine "massenhafte" Basis zu stellen. Insgesamt zielt das Vorhaben darauf ab, die Grundprinzipien einer lebensstilorientierten Kommunikationsstrategie für den Naturschutzgedanken zu entwickeln und Perspektiven für eine weitere Erforschung des Themenfeldes zu eröffnen.
    p/jb


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Media and communication sciences, Oceanology / climate, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).