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Wissenschaft
Vom 27. bis 29. November 2008 findet im Stucksaal des Poppelsdorfer Schlosses der Universität Bonn eine wissenschaftliche Tagung zum Thema "Die Kunst des Streitens" statt. Die Tagung bietet einen interdisziplinären Blick auf die Streitkultur von der Antike bis zur Moderne. Referenten aus ganz Europa beleuchten das Thema in unterschiedlichen regionalen Kontexten.
Tarifstreitigkeiten oder der Streit um ein hohes politisches Amt stoßen regelmäßig auf großes öffentliches Interesse - der gerade abgeschlossene US-Wahlkampf ist dafür sicher das beste Beispiel. Dahinter steht eine Jahrtausende alte Tradition öffentlicher Streitkultur. An der Universität Bonn wird derzeit eine interdisziplinäre Gruppe von Forschern aufgebaut, die sich mit dem Phänomen "öffentlicher Streit" in seiner historischen Dimension beschäftigt. Das Projekt ist am Bonner Centre for the Classical Tradition (CCT) angesiedelt. Die Wissenschaftler untersuchen die Tradition des Streitens, um so auch die heutige Streitkultur besser zu verstehen. "Im Laufe der Zeit hat sich das, was im Streit erlaubt ist, ebenso geändert wie seine Formen, Rituale und Inszenierungen", erklärt Dr. Roswitha Simons. "Es gibt aber im öffentlichen Streit auch bewährte Elemente, auf die die Kontrahenten seit jeher zurückgreifen." So gründen Argumentationsstrukturen auf dem rhetorischen Erbe der Streitkultur seit der Antike.
Ein besonderer Schwerpunkt dieser kulturwissenschaftlichen Tagung liegt auf Form und Inszenierung des Streits in der Frühen Neuzeit. Zu den Referenten gehören Historiker, Literatur- und Sprachwissenschaftler aus ganz Europa. Das Programm sieht folglich auch die Diskussion regionaler Unterschiede vor. Öffentlicher Streit dient dazu Dritte für sich zu gewinnen. Thematisiert wird daher die Einbeziehung des Publikums etwa durch Beeinflussung der Medien oder durch hinter den Kulissen tätige Netzwerke. "Vor diesem Hintergrund ist Streitkultur eine hohe intellektuelle Kunst", betont Dr. Simons. "Wir diskutieren in diesem Zusammenhang unter anderem, welche Strategien der Selbstinszenierung gewählt wurden und welchen Einfluss diese auf die Meinungsbildung hatten."
Mit der öffentlichen Tagung soll auch das breite Publikum angesprochen werden. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist nicht erforderlich.
Das Tagungsprogramm steht auch im Internet:
http://www.uni-bonn.de/www/Philosophische_Fakultaet/Zentren/CCT/Aktivitaeten___P...
Kontakt:
Dr. Roswitha Simons
Centre for the Classical Tradition
Am Hof 1, 53113 Bonn
Telefon: 0228 / 73 76 30
E-Mail: rsimons@uni-bonn.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Social studies
transregional, national
Scientific conferences
German
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