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Wissenschaft
"Die Hochschulen benötigen bis 2020 durchschnittlich drei Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr", erklärte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Margret Wintermantel, heute in Berlin. Grund dafür ist die erhöhte Studienanfängerprognose der Kultusministerkonferenz (Stand September 2008). In diesem Mehrbedarf seien sowohl die steigenden Studienfängerzahlen als auch die dringend notwendige Intensivierung der Lehre enthalten. Auch anteilige Investitionen, z.B. zum Neu- und Umbau von Lehrgebäuden, seien berücksichtigt. "Für die gezielte Förderung der dringend erforderlichen Baumaßnahmen wäre im Übrigen das Investitionsprogramm der Bundesregierung ein gutes Instrument gewesen. Eine Chance, die offenbar versäumt wird."
Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) kommt auf Grundlage eigener Analysen zum gleichen Finanzbedarf im Rahmen des Hochschulpakts II.
"Die Studienanfänger sind in diesem Semester an den Hochschulen mit teilweise unhaltbaren Studienbedingungen konfrontiert", so Wintermantel weiter. "Mit überfüllten und zum Teil maroden Hörsälen, viel zu großen Seminaren und unzureichender Ausstattung schrecken wir junge Leute ab statt ihnen attraktive und motivierende Studienbedingungen zu schaffen."
Wintermantel forderte Bund und Länder erneut auf, bei den derzeitigen Verhandlungen über den Hochschulpakt II Planungssicherheit zu schaffen: "Damit die Hochschulen für die steigende Anzahl von Studierenden qualifiziertes wissenschaftliche Lehrpersonal einstellen können, benötigen wir für das nächste Jahrzehnt verlässliche finanzielle Zusagen, die auch für den Erfolg der Bologna-Reform unabdingbar sind. Ein 'Hochschulpakt 2020' muss seinem Namen gerecht werden."
Der errechnete finanzielle Mehrbedarf bezieht sich auf das Ist des Jahres 2005. Die Steigerung ergibt sich aufgrund der erhöhten Vorausberechnungen der Kultusministerkonferenz über die Zahl der Studienanfänger. Danach muss nunmehr davon ausgegangen werden, dass für den Zeitraum von 2011 bis 2015 insgesamt 275.000 zusätzliche junge Menschen ein Studium aufnehmen. Diese KMK-Zahlen sind die Beratungsgrundlage für die Weiterentwicklung des Hochschulpakts und finden sich auch im Abschlussbericht des Bildungsgipfels.
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