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Daniel Lenz zum neuen Lehrstuhlinhaber für Analysis der Universität Jena berufen
Jena (26.11.08) "Es gibt einen Graben zwischen der geordneten und der ungeordneten Welt", erläutert Prof. Dr. Daniel Lenz. "Und ich versuche, diesen Graben zu vermessen", sagt der neu berufene Lehrstuhlinhaber für Analysis der Universität Jena.
Es ist der Bereich zwischen den periodischen und den nicht-geordneten Strukturen, der den 38-jährigen gebürtigen Frankfurter (Main) interessiert. "Unordnung als solche hat starke Effekte und verschiedene Charakteristika", weiß der schlaksige Mathematiker. Und die Stellen, wo etwas "gerade so nicht-geordnet ist", stellen an die Mathematik hohe Ansprüche. "Da geht es um philosophisch konzeptuelle Fragen, aber auch um ganz konkrete mathematische Probleme", weiß der Neu-Jenaer.
So sind es etwa Penrose-Pflasterungen, die Lenz erforscht. Das sind Strukturen, die geordnet, aber nicht periodisch sind. "Penrose-Pflasterungen sind in gewisser Weise der erste nicht-periodische Fall von (Un-)Ordnung", beschreibt Lenz die Strukturen. Spätestens als Physiker solche Strukturen in Quasi-Kristallen entdeckten, war die mathematische Beschäftigung mit diesen Pflasterungen mehr als ein Spiel. Seitdem untersuchen Physiker und Mathematiker die Gleichungen zur Beschreibung solcher Modelle.
An solchen Gleichungen wird Prof. Lenz auch in Jena weiter forschen. Neben Quantenmechanik und Spektraltheorie ungeordneter Medien gehören auch dynamische Systeme geringer Komplexität und Dirichletformen zu seinem Forschungsfeld. "Wenn Geometrie und Kombinatorik sich mit Analysis vereinen, dann fasziniert mich das", fasst der Film- und Tennisfan sein Arbeitsgebiet zusammen, für das er auch bei den Studierenden "Begeisterung wecken und weitergeben" möchte.
Diese Faszination führte ihn bereits zum Mathematikstudium nach Frankfurt, wo er 2000 seine Dissertation über eindimensionale Modelle mit aperiodischer Ordnung abschloss. Nach Forschungsaufenthalten im Ausland wurde er 2004 Junior-Professor an der TU Chemnitz. Dort habilitierte er sich 2005 mit Untersuchungen zu spektraltheoretischen Aspekten aperiodischer Ordnung in mehrdimensionalen Modellen.
Dem Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität folgte Lenz, der zu der Zeit Gast-Professor in den USA war, gerne, da er "vom stark studentisch geprägten Jena" sehr angezogen war. Auch die gute Atmosphäre am Mathematischen Institut schätzt der Junggeselle sehr. Viel mehr habe er in seinen ersten Tagen von der Universität und der Umgebung noch nicht gesehen, denn momentan sei er vor allem damit beschäftigt, seinen Lehrstuhl aufzubauen - einfach Ordnung zu schaffen.
Kontakt:
Prof. Dr. Daniel Lenz
Mathematisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2
07743 Jena
Tel.: 03641 / 946131
E-Mail: Daniel.Lenz[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Daniel Lenz.
Foto: Peter Scheere/FSU
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