idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/14/2009 13:02

Schnelle Diagnose beim Akuten Koronarsyndrom: MHH und Roche Diagnostics unterzeichnen Vertrag

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Schweizer Konzern sichert sich Patentrechte für neuartigen, von MHH-Kardiologen entwickelten Schnelltest für Patienten mit Akutem Koronarsyndrom / Ascenion vermittelt

    Vom Labor schneller in die klinische Anwendung: Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat jetzt mit dem Pharmaunternehmen Roche Diagnostics Ltd. einen Lizenzvertrag unterzeichnet. Damit hat das Unternehmen exklusiv das Recht erhalten, einen von MHH-Kardiologen entwickelten kardiovaskulären Test weltweit zu vertreiben, mit dem Hochrisikopatienten rasch identifiziert werden können. Die Verhandlungen hat die Firma Ascenion GmbH geführt. Ascenion ist auf die Vermarktung von Life Science-Entwicklungen spezialisiert und in der MHH mit einem Büro vertreten. "Das ist ein großer Erfolg für die Kooperation der MHH mit Ascenion", sagt MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. "Es zeigt, wie schnell aus unserer exzellenten Forschung neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entstehen, die eine Diagnose oder Behandlung entscheidend verbessern. Damit ist das Ziel dieser translationalen Forschung erreicht: Die Patienten profitieren davon."

    Die Forscher der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie um Professor Dr. Kai C. Wollert haben im Blut einen Marker entdeckt, der anzeigt, wann nach einem Akuten Koronarsyndrom (ACS) eine Herzkatheteruntersuchung angezeigt ist. Das Risiko schwerer Komplikationen nach einem solchen Akuten Koronarsyndrom ist bei jedem Patienten unterschiedlich - erst das EKG und weitere Laboruntersuchungen zeigen an, ob "nur" eine instabile Angina pectoris vorliegt oder aber ein Herzinfarkt. Die genaue Diagnose, die unter Umständen bis zu zwölf Stunden dauern kann, legt die weitere Behandlung des einzelnen Patienten fest: Für einige ist eine Herzkatheteruntersuchung unerlässlich, bei anderen lassen sich die Folgen des ACS mit Medikamenten beheben. Mit Hilfe des entdeckten Markers, des Wachstumsfaktors GDF-15, lässt sich der Schweregrad des ACS schon bei der Aufnahme ins Krankenhaus bestimmen. "Sobald der GDF-15-Wert durch eine Blutuntersuchung ermittelt ist, können die Ärzte frühzeitig die richtige Entscheidung für eine individuelle Behandlung des Patienten treffen", betont Professor Wollert - ein großer Fortschritt in der Behandlung von Patienten mit akuten kardiovaskulären Problemen. Die MHH-Kardiologen haben mit Unterstützung von Roche Diagnostics bereits einen Prototypen für einen klinisch einsetzbaren Assay entwickelt, um die Bestimmung von GDF-15 im Blut zu beschleunigen. "Vor einem Jahr hat das noch fast zwei Tage gedauert, dank des automatisierten Untersuchungs-Kits können wir den Marker im Blut mittlerweile in 20 Minuten bestimmen", erläutert Professor Wollert.

    "Die bisherige Zusammenarbeit zwischen Roche und der MHH sowie der erfolgreiche Vertragsabschluss sind ein Musterbeispiel für eine effiziente Kooperation zwischen Wissenschaftler und Industriepartner", kommentiert Dr. Ralf Cordes, Technologiemanager für die MHH bei Ascenion. "Es verdeutlicht außerdem, wie anwendungsnah die Forschungsarbeit an der MHH ist." Ascenion GmbH ist ein IP Asset Management-Unternehmen, das sich auf den Bereich Life Sciences konzentriert. Ascenion berät und unterstützt öffentliche Forschungseinrichtungen beim Schutz und der Verwertung ihres geistigen Eigentums (Patente, Know-how, Materialien) und übernimmt die Anbahnung und Vermittlung von Lizenzverträgen zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie. Für seine Partner vermarktet Ascenion momentan rund 600 Technologien und schließt pro Jahr durchschnittlich 60 Verträge zwischen Forschung und Industrie. Das Team hat außerdem als Coach bereits mehrere Spin-Offs begleitet und hält derzeit 16 Beteiligungen an diesen Unternehmen. Hauptsitz von Ascenion ist München, weitere Geschäftsstellen sind in Berlin, Braunschweig, Hamburg, Hannover und Neuherberg.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Kai C. Wollert, Telefon (0511) 532-4055, wollert.kai@mh-hannover.de, Dr. Peter Ruile (Ascenion), Telefon (089) 3188-1414, ruile@ascenion.de, www.ascenion.de.


    Images

    Professor Dr. Kai C. Wollert (links) und seinen Kollegen Dr. Tibor Kempf (rechts) neben dem Prototypen
    Professor Dr. Kai C. Wollert (links) und seinen Kollegen Dr. Tibor Kempf (rechts) neben dem Prototyp ...


    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).