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Wissenschaft
Bei Untersuchungen an Kindern spielt Strahlenschutz eine wesentliche Rolle
(Jena) Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel ist zum Professor für Pädiatrische Radiologie am Universitätsklinikum Jena berufen worden. Er baut dieses Arbeitsgebiet zu einem neuen Schwerpunktbereich aus.
"Kinderradiologie dauert länger", sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel und meint damit sowohl die einzelnen Untersuchungen der kleinen Patienten, die oft erst durch Zuspruch und Spiel beruhigt werden müssen, als auch die fachliche Ausbildung der Spezialisten für die bildgebende Diagnostik bei Kindern. Der 42-Jährige nimmt sich Zeit für seine Patienten, die Erfahrung mit den eigenen Kindern ist dabei von Vorteil.
Bei Kindern und Jugendlichen werden im Wesentlichen die gleichen bildgebenden Verfahren wie bei Erwachsenen eingesetzt: Röntgen, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und Angiografie, die Darstellung von Blutgefäßen mittels Kontrastmitteln. Wann immer es geht, werden Kinder aber sonografisch untersucht, denn Ultraschall ist strahlungsfrei und ohne Nebenwirkungen. "Der Strahlenschutz spielt in der Kinderradiologie eine besonders wichtige Rolle", betont Hans-Joachim Mentzel, "denn Kinder sind nicht nur empfindlicher gegenüber der einzelnen Strahlenbelastung. Weil sich die Belastung aufsummiert, erhöht sich das Risiko mit jeder Röntgenaufnahme, die im Leben gemacht wird."
Die Suche nach Alternativen zu Verfahren mit ionisierender Strahlung ist eine wesentliche Forschungsmotivation. Bei der Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik zum Beispiel zur Untersuchung der Blasen- und Nierenfunktion oder zur Messung des Knochenalters arbeitet Professor Mentzel eng mit anderen Forschergruppen des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie zusammen, zu dem auch der neu geschaffene Schwerpunkt Kinderradiologie gehört. Andere Forschungsthemen sind magnetresonanztomographische Verfahren zur Darstellung der Hirnentwicklung und -reifung oder die klinische Erprobung von Kontrastmitteln für Kinder.
Für die Professur in Jena lehnte Hans-Joachim Mentzel einen Ruf an die Universität Würzburg ab. Er möchte das Jenaer Universitätsklinikum als kinderradiologisches Referenzzentrum in Thüringen etablieren, geplant ist zum Beispiel die Vernetzung mit niedergelassenen und Krankenhaus-Radiologen für telemedizinische Konsultationen. Nur sehr wenige Radiologie-Fachärzte absolvieren die zusätzliche dreijährige Spezialisierung zum Kinderradiologen.
Die Grundlagen des Fachgebietes vermittelt Professor Mentzel, der selbst in Jena studiert und an der Kinderklinik gearbeitet hat, den künftigen Medizinern in Vorlesungen, Seminaren und praktischen Kursen schon im Studium und versucht, sie für sein Fach und die Arbeit mit Kindern zu begeistern.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel
Schwerpunkt Pädiatrische Radiologie
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Kochstraße 2
07745 Jena
Tel: 03641 / 938337
E-Mail: hans-joachim.mentzel[at]med.uni-jena.de
Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel untersucht den Oberbauch eines kleinen Patienten mittels Ultraschall.
Foto: UKJ
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