idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/13/2009 13:21

UKJ-Herzklappen-Kompetenz fließt in bundesweite Richtlinien ein

Helena Reinhardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jenaer Kardiologen entwickeln Experten-Leitlinien für Einsatz von Herzklappen-Prothesen mittels Herzkatheter

    Jena. Das noch relativ junge Verfahren des minimal-invasiven Einsatzes von Herzklappen-Prothesen per Katheter ist noch weit davon entfernt, regulärer Standard an allen Krankenhäusern zu sein. Weltweit wurden etwa 4.000 solcher Eingriffe an der Aortenklappe vorgenommen, die meisten davon in Deutschland. Weitere Katheterverfahren für Segelklappen sind noch in der Entwicklung. Hier ganz vorn sind die Mediziner um Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla vom Jenaer Herzzentrum.

    Deren jahrelange Erfahrung in der Entwicklung und dem Einsatz künstlicher Herzklappen mittels Herzkatheter fließt jetzt ein in die bundesweiten Richtlinien zum Herzklappenersatz. "Damit können wir unsere Kompetenz als eines der führenden Zentren für kathetergeführten Herzklappenersatz in die verbindlichen Festlegungen für alle mit künstlichen Herzklappen arbeitenden Kollegen einbringen und so dazu beitragen, künftig hier einen hohen Qualitätsstandard durchzusetzen", sagt dazu Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla, Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

    Die Jenaer arbeiten und forschen seit Jahren an kathetergeführten Herzklappenersatzmodellen, das Thüringer Universitätsklinikum gehört zu den größten Zentren deutschlandweit auf diesem Gebiet. "Die routinemäßige Behandlung von Herzklappenerkrankungen mittels Herzkatheter ist auch vor dem Hintergrund der steigenden Zahlen von Patienten mit Aortenklappenverengungen ein wichtiger Bereich der Jenaer Universitätsmedizin", sagt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des UKJ. "Wir sehen hier im Universitäts-Herzzentrum eines der zukunftsträchtigen Felder der Medizin mit großem Potenzial für weitere Entwicklungen und Verbesserungen im Interesse der Patienten."

    An diesen Verbesserungen arbeiten die Forscher mit stetigem Erfolg - vor wenigen Monaten wurde eine in Jena entwickelte faltbare Herz-Segelklappe mit dem Innovationspreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet. Damit haben die UKJ-Kardiologen ein weiteres Verfahren zum minimal-invasiven Herzklappenersatz erarbeitet. Dem jetzigen Projekt des Ersatzes der sogenannten Trikuspidalklappe ist bereits die Entwicklung einer faltbaren Herzklappe zum minimal-invasiven Aortenklappenersatz vorausgegangen. "Wir haben dazu aus Spezialmaterialien eine künstliche Herzklappe entwickelt, die durch einen winzigen Schnitt über die Leistenschlagader zum Herzen geführt wird. Dort klappt sich der Mini-Regenschirm auf und ersetzt die kranke Herzklappe", erklärt Prof. Figulla die Wirkungsweise. Hierzu wurde vor drei Jahren die Firma JenaValve gegründet, die als einzige in Europa kathetergeführte Herzklappen herstellt.

    "Für viele Herzkranke ist dieses schonende Verfahren die letzte Chance, da für sie aufgrund von Begleiterkrankungen eine Herzoperation nicht in Frage kommt", so Prof. Figulla. "Ohne den Eingriff bliebe ihnen nur die Alternative einer wenig effektiven Therapie mit Medikamenten."

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla
    Klinik für Kardiologie, Angiologie, Internistische Intensivtherapie, Pneumologie & Allergologie/Immunologie, Universitäts-Herzzentrum Thüringen
    Tel. 03641/9 32 41 01
    E-Mail: Hans.Figulla[at]med.uni-jena.de


    More information:

    http://www.uniklinikum-jena.de


    Images

    Der Jenaer Kardiologe Prof. Dr. Hans- Reiner Figulla.
    Der Jenaer Kardiologe Prof. Dr. Hans- Reiner Figulla.

    None

    Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla mit einer kathetergeführten Aortenklappe.
    Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla mit einer kathetergeführten Aortenklappe.
    Fotos: H.-G. Schröder/UKJ
    None


    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).