idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/14/2001 16:46

Hoher Druck entlastet die Milch

Silvia Behr Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)

    Druck kann nicht nur be-, sondern auch entlasten. Die Ultrahochdruckbehandlung von Lebensmitteln verringert bereits bei niedrigen Temperaturen die Zahl der verderbniserregenden Keime erheblich. Gleichzeitig bleiben jedoch der Gehalt an Vitaminen und essenziellen Aminosäuren ebenso wie Farbe, Erscheinungsbild und Geschmack nahezu gleich. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) untersuchten Wissenschaftler von der TU München in Weihenstephan die Anwendungsmöglichkeiten der Ultrahochdrucktechnologie in der Milchwirtschaft. Bei einem Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung fanden sie heraus, dass unerwünschte Mikroorganismen in Rohmilchprodukten durch einen Druck von bis zu 10.000 bar beseitigt werden, ohne dass die Qualität leidet: Druckbehandelte Milch schmeckt wie Rohmilch, ist aber so sicher wie pasteurisierte Milch. Gleichzeitig schont das Verfahren die wertvollen Inhaltsstoffe wesentlich besser als die übliche Erhitzung der Milch.

    Hoher Druck konserviert aber nicht nur hervorragend, sondern verändert auch die Struktur von Milchprodukten zum Vorteil: Weichkäse und Jogurt werden ohne Hitzebehandlung cremiger. Und die Molke, die bei der Käseherstellung entsteht und als Grundstoff zahlreicher Lebensmittel dient, kann besser weiterverarbeitet werden. Babynahrung mit druckbehandelter Milch oder Molke löst beispielsweise seltener Allergien aus als hitzebehandelte und ist deshalb besser verträglich.

    Daneben bietet die Ultrahochdrucktechnologie unmittelbare Vorteile für die Milchwirtschaft: Jogurt aus druckvorbehandelter Milch fermentiert im Vergleich zu thermisch vorbehandelter deutlich schneller, was die Produktionszeit erheblich verkürzen kann. Bei der Herstellung von Weichkäse reduziert sich der Rohstoffeinsatz von 7 bis 8 kg Milch pro kg Weichkäse auf etwa 4,5 bis 5,5 kg. Und schließlich können neuartige Milchprodukte im leicht sauren und neutralen Bereich erzeugt werden, was die traditionelle Erhitzungstechnologie bislang nicht erlaubt.

    Ansprechpartner: Prof. Dr. Ulrich Kulozik, Technische
    Universität München,Institut für Milchwissenschaft und Lebensmittelverfahrenstechnik, Telefon: (0 81 61) 71 35 35

    Pressearbeit: AiF, Silvia Behr, Bayenthalgürtel 23,
    50968 Köln, Telefon: (02 21) 3 76 80 - 55,
    Fax: (02 21) 3 76 80 - 27,
    E-Mail: presse@aif.de,
    Internet: www.aif.de


    More information:

    http://www.aif.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).