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Wissenschaft
Ein Dutzend Lehramtsstudenten der Saar-Uni beobachten und bewerten derzeit den Unterricht in saarländischen Schulen und entwickeln Ideen, wie man ihn verbessern kann - eine Situation, die Studenten und Lehrer gleichermaßen herausfordert. Sie zählt zu einem neuen Kursangebot der Saar-Uni, das universitäres Lernen und ehrenamtliches Engagement miteinander verknüpft und das unter dem Begriff "Service Learning" zusammengefasst wird. Die Studenten können theoretische Lerninhalte direkt in der Praxis anwenden und werden dabei von ihrer Hochschuldozentin und den beteiligten Partnerschulen begleitet.
Ein Lehrer will die Qualität seines Unterrichts begutachten lassen, ein anderer möchte neue Lernmethoden in den Unterricht einbauen oder spezielle Fördermaßnahmen wie Mentorentrainings anbieten, aber den Schulen fehlen vielfach die Ressourcen für solche Angebote - in diesen Fällen können Studenten der Saar-Uni mit ihrem Fachwissen helfen. Die bisherigen Erfahrungen sind ermutigend: Die Studenten sind von der ehrenamtlichen Schulpraxis begeistert, obwohl der Arbeitsaufwand für sie erheblich höher ist als in einem regulären Seminar. Derzeit nutzen sie die vorlesungsfreie Zeit, um die Präsentationen ihrer Ergebnisse vorzubereiten, die sie in Kürze dem gesamten Lehrerkollegium der Partnerschulen vorstellen werden. Auch bei den Schulen findet die Verbindung zur Universität großen Anklang - "und der Bedarf an Projekten ist groß", sagt die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Anja Friedrich. Sie ist Dozentin am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft von Prof. Dr. Roland Brünken und bietet diesen Kurs seit dem vergangenen Wintersemester an.
In den kommenden Semestern will die Saar-Universität das Angebot auch auf andere Bereiche ausweiten. Neben der Lehrerbildung soll es Teil des Master-Studiengangs Psychologie im Vertiefungsfach Pädagogische Psychologie werden. Langfristig sollen sich diese studentischen Projekte aber nicht auf soziale und pädagogische Fächer beschränken, sondern auch in andere Studiengänge integriert werden. Denkbar wäre etwa, dass Informatik-Studenten den Webauftritt für einen Verein erstellen, Biologiestudenten ein Umweltschutzprojekt begleiten oder Studenten der Betriebswirtschaftslehre den Businessplan für eine karitative Einrichtung erarbeiten.
Solche Projekte, die unter dem Begriff "Service Learning" zusammengefasst werden, sind in den USA bereits seit längerem etabliert. Nun wollen auch deutsche Hochschulen diese Methode verstärkt einführen und haben dafür das Hochschulnetzwerk "Bildung durch Verantwortung" gegründet. Gründungsmitglieder sind neben der Universität des Saarlandes die Universität Duisburg-Essen, die Universität Erfurt, die Leuphana Universität Lüneburg, die Universität Mannheim, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und die Fachhochschule Erfurt. Mit ihrem Beitritt zum Netzwerk verpflichten sich die Hochschulen, die persönliche und gesellschaftliche Verantwortung ihrer Studenten als wesentlichen Bildungsauftrag zu begreifen. Soziales Engagement soll Bestandteil der Hochschulbildung werden, um die Qualität des gesellschaftlichen Miteinanders und des akademischen Lernens zu verbessern.
"Mit dieser Initiative", so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Ulrike Demske, die den Gründungsvertrag im Namen der Universität des Saarlandes ratifiziert hat, "unterstreicht die Saar-Uni die Bedeutung, die innovativen Lehrformen und attraktiven Studienangeboten an der Universität des Saarlandes zukommt."
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Professor Dr. Roland Brünken
Tel. (0681) 302-2531
r.bruenken@mx.uni-saarland.de
Dr. Anja Friedrich
Tel. (0681) 302-3729
a.friedrich@mx.uni-saarland.de
Informationen im Internet: http://www.netzwerk-bdv.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
regional
Cooperation agreements, Studies and teaching
German
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