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Volker Gast ist neuer Professor für Anglistische Sprachwissenschaft an der Universität Jena
Jena (12.05.09) "Ich habe einfach irgendwann beschlossen, das zu machen, wofür ich mich am meisten interessiert habe." So begründet Prof. Dr. Volker Gast - der neue Lehrstuhlinhaber für Anglistische Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena - seine Studien- und Berufswahl. Dass er sich dabei für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft sowie Latein in Mainz entschied, sei zwar etwas exotisch, aber nur konsequent gewesen. "Ich hab mich schon immer für Sprachen interessiert", sagt der gebürtige Frankfurter (Main).
Besonders fasziniert ihn das Vergleichen von verschiedenen Sprachen - ausgehend vom Englischen natürlich. Deshalb widmete sich Gast in seiner Dissertation, die er 2003 an der FU Berlin beendete, den englischen Reflexivpronomina "himself" und "herself" und deren Entsprechungen in anderen germanischen Sprachen. Dabei spielte auch der direkte Vergleich des Englischen mit dem Deutschen eine wichtige Rolle. Kontrastive Linguistik nennt man diesen Bereich der Sprachwissenschaft, der zu Gasts Stärken gehört. Er wird dies auch in Jena in einem Projekt - finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft - beweisen. Darin strebt er eine umfassende Bestandsaufnahme, Beschreibung und Erklärung wesentlicher Kontraste zwischen den Strukturen des Englischen und des Deutschen an.
"Der Vergleich des Englischen mit dem Deutschen eignet sich außerdem besonders gut für die Lehre", erklärt der 36-jährige Vater zweier 14-jähriger Töchter. "Dabei ergeben sich wiederum oft interessante Impulse für die Forschung", beschreibt er sein dialektisches Verständnis von Forschung und Lehre. "Gerade hier in Jena lässt sich das hervorragend umsetzen", ist Gast überzeugt. "Das Institut ist jung und aufgeschlossen und das Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden sehr gut." Zudem gebe es in Jena schon jetzt eine starke Linguistik, nennt Prof. Gast seine Gründe für die Rufannahme an die Friedrich-Schiller-Universität. Nach seiner Habilitation 2007 in Berlin über die Bedeutung von Funktionswörtern sowie Forschungsaufenthalten an den Universitäten von Edinburgh, Antwerpen und Melbourne freut er sich deshalb sehr auf die neuen Aufgaben in Jena, wohin ihm seine Familie bald folgen wird.
Hier wird er die Studenten direkt in ein langfristiges Projekt einbeziehen: "Ich bin am Aufbau einer linguistischen Online-Enzyklopädie namens ,Glottopedia' beteiligt, einer Art Linguistik-Wikipedia. Daran möchte ich auch die Studierenden beteiligen." Das technische Verständnis - für einen Geisteswissenschaftler nicht selbstverständlich - hat sich Volker Gast aus eher pragmatischen Gründen angeeignet. "Ich bin ein wenig vergesslich", gesteht der sportliche Sprachwissenschaftler. "Deshalb habe ich irgendwann angefangen, mich mit Datenbanken zu beschäftigen, um alles zu speichern, was ich mir nicht merken kann. Inzwischen ist das zu einem Steckenpferd geworden." Dass er in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Wissenschaftlern zwei Online-Datenbanken veröffentlicht hat, erwähnt er nur in einem Nebensatz. Weitere entsprechende Projekte seien in Arbeit. In dieser Form der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen sieht Gast einen Beitrag zum Aufbau eines internationalen Netzwerks von Wissensressourcen. "Datenbanken erlauben den Forschern, Informationen strukturiert zu speichern und schnell abzurufen und können daher als Plattform für Kooperationsprojekte in einer sich globalisierenden Wissenschaftslandschaft dienen", setzt der frisch ernannte Sprachwissenschaftler auf die moderne Technik.
Wer Prof. Gast live erleben will, kann dies am 19. Mai um 18.15 Uhr in der Aula des Jenaer Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1). Bereits dann hält der Anglist seine Antrittsvorlesung über "Prinzipien menschlicher Kommunikation als Determinanten sprachlicher Systeme".
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Gast
Institut für Anglistik / Amerikanistik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944546
E-Mail: volker.gast[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Volker Gast.
Foto: Peter Scheere/FSU
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Criteria of this press release:
Language / literature
regional
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German
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